Hamburg . Sie marschierten durch die Innenstadt, setzen sich auf den Boden und forderten die Politik auf, die Klimaziele einzuhalten.

Mit einer Schweigeminute haben mehrere Tausend vorwiegend junge Menschen in Hamburg des Klimas gedacht. Für diese Aktion hatten sich die Teilnehmer der Fridays-for-Future-Demonstration ruhig auf den Platz vor dem Rathaus gesetzt. „Der Gedanke dabei war, dass wir uns alle 60 Sekunden Zeit nehmen, um an die vergangenen sechs Monate zu denken und Kraft für die nächsten Monate zu sammeln“, sagte Mitorganisator Jonathan Schreiber am Freitag.

Zuvor waren die Demonstranten friedlich durch die Innenstadt marschiert und haben mit Transparenten und Plakaten für die Einhaltung der Klimaziele geworben. Der Polizei zufolge waren bis zu 6000 Menschen dem Aufruf zur Kundgebung gefolgt, den Veranstaltern zufolge sollen es etwa 7000 gewesen sein.

„Politiker reden viel, tun aber nichts“

Schüler, Studenten und zunehmend auch ältere Menschen gehen in der Hansestadt seit einem halben Jahr jeden Freitag auf die Straße, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Bisher sei nach Angaben der Organisatoren allerdings von der Politik noch nicht ausreichend darauf reagiert worden. „Es wird sehr viel geredet, aber es passiert nichts Konkretes. Da muss sich im nächsten halben Jahr noch viel tun, damit Deutschland das Pariser Abkommen überhaupt einhalten kann“, sagte Mitorganisatorin Nele Brebeck.

Am 14. Dezember waren in Hamburg erstmals junge Leute dem Beispiel der schwedischen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg gefolgt. Die heute 16 Jahre alte Schülerin hatte im August 2018 erstmals öffentlich die Schule ausfallen lassen, um für das Klima zu streiken. Am 1. März hatte die Schwedin in Hamburg mitdemonstriert.

In der Hansestadt nahmen die Teilnehmerzahlen seitdem stetig zu. Ende Mai haben in Hamburg der Polizei zufolge etwa 17.000 Menschen bei Fridays for Future demonstriert.

Klimademo in Hamburg mit Greta Thunberg

Klimademo in Hamburg mit Greta Thunberg

Am 1. März demonstrierten Tausende Schüler in Hamburg für mehr Klimaschutz – gemeinsam mit ihrem Vorbild Greta Thunberg (Mitte).
Am 1. März demonstrierten Tausende Schüler in Hamburg für mehr Klimaschutz – gemeinsam mit ihrem Vorbild Greta Thunberg (Mitte). © dpa
Laut Durchsage nahmen 10.000 Menschen an der Klimademo teil.
Laut Durchsage nahmen 10.000 Menschen an der Klimademo teil. © Claudius Kesseböhmer/HA
Hamburger Schüler überreichten der schwedischen Klimaaktivistin einen riesigen Liebesbrief.
Hamburger Schüler überreichten der schwedischen Klimaaktivistin einen riesigen Liebesbrief. © Change.org
Auch die Meteorologen Frank Böttcher und Mojib Latif sowie der Hamburger Unternehmer Frank Otto waren zur Kundgebung gekommen.
Auch die Meteorologen Frank Böttcher und Mojib Latif sowie der Hamburger Unternehmer Frank Otto waren zur Kundgebung gekommen. © Mark Sandten/HA
Greta Thunberg hielt vor dem Rathaus eine Rede.
Greta Thunberg hielt vor dem Rathaus eine Rede. © REUTERS/Morris Mac Matzen
Am Freitagmorgen demonstrierten Tausende Hamburger Schüler für bessere Klimapolitik – unter ihnen Greta Thunberg.
Am Freitagmorgen demonstrierten Tausende Hamburger Schüler für bessere Klimapolitik – unter ihnen Greta Thunberg. © Claudius Kesseböhmer/HA
Der Einsatz von Greta Thunberg für eine konsequente Klimapolitik findet international Beachtung.
Der Einsatz von Greta Thunberg für eine konsequente Klimapolitik findet international Beachtung. © Daniel Reinhardt/dpa
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (in der Mitte mit lila Jacke und weißer Mütze) führte den Demonstrationszug mit an.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (in der Mitte mit lila Jacke und weißer Mütze) führte den Demonstrationszug mit an. © Claudius Kesseböhmer/HA
Am Gänsemarkt ging die Klimademo los.
Am Gänsemarkt ging die Klimademo los. © Claudius Kesseböhmer/HA
Später wollte Greta Thunberg am Rathaus eine Rede halten.
Später wollte Greta Thunberg am Rathaus eine Rede halten. © Claudius Kesseböhmer/HA
Der Protestzug marschierte Richtung Jungfernstieg.
Der Protestzug marschierte Richtung Jungfernstieg. © Claudius Kesseböhmer/HA
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