Hamburg. Grillen an der Elbe, Feuerwerk über der Alster, Shoppen in der City, Party in der Speicherstadt. Tourist verirrt sich auf dem Wasser.
Was für ein Wochenende! Nach langer Zeit trüben Wetters hat sich Hamburg am Wochenende von seiner besten Seite gezeigt. Viel Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad sorgten vor allem am Sonntag für Urlaubsstimmung in der eigenen Stadt.
Passend dazu hatten auch die Freibäder Kaifu, Bondenwald und Billstedt geöffnet, sowie das Naturbad Stadtparksee. Weniger Menschen als üblich kamen angesichts des Wetters hingegen zum zweiten verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr in die Innenstadt.
Aufgrund der hohen Temperaturen seien es laut Citymanagerin Brigitte Engler nur etwa 300.000 Menschen gewesen. Ansonsten sind es auch mal rund eine halbe Million. Aber: „Die Stimmung war bestens und die Kunden kauften vor allem Sommerkleider, T-Shirts und Shorts.“ Es hätten auch zahlreiche Teilnehmer der Rotary International Convention den verkaufsoffenen Sonntag genutzt, so Engler weiter.
Verkaufsoffener Sonntag mit Beachvolleyball und Trampolinspringen
Motto des verkaufsoffenen Sonntags: „Active City – gemeinsam Hürden nehmen“. Auf dem Gänsemarkt wurde Beachvolleyball gespielt, die Weltmeisterschaft wird Ende Juni in Hamburg veranstaltet. In der Europa Passage war ein Kletterturm aufgebaut und vor dem Mönckebergbrunnen eine Trapez-Trampolin-Anlage für die kleinen Kunden.
Bereits zum zweiten Mal hat Hamburg am Sonntag auch sein Welterbe Speicherstadt und Kontorhausviertel gefeiert. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) eröffnete das Fest am St. Annenplatz. Neben Führungen standen Tanz- und Musikdarbietungen auf dem Programm sowie eine szenische Lesung von Michael Batz im Chilehaus.
Eiscafés und Kneipen machen gutes Geschäft
Natürlich machten an diesem Wochenende auch die Eiscafés ein gutes Geschäft, und die Terrassen der Kneipen und Restaurants waren bis spätabends bestens ausgelastet. Am Elbstrand wurde gegrillt und andere nutzten die Hadag-Fähren für eine Hafenrundfahrt.
Zehntausende waren bereits am Freitagabend zum Japanischen Kirschblütenfest an die Außenalster gekommen. Auch wenn es schon etwas frisch wurde, als gegen 22.30 Uhr das Feuerwerk startete und die Menschen in ihren Booten auf der Außenalster die Augen zum Himmel richteten – es war wieder einmal ein magischer Moment. Die Pyrotechnik leuchtete über der Stadt, spiegelte sich tausendfach im Wasser, und am Ende gab es das obligatorische Tuten der Alsterdampfer.
Das Feuerwerk im Rahmen des Japanischen Kirschblütenfestes ist schon seit 1968 Tradition – als Dank der in Hamburg ansässigen japanischen Firmen an die Hansestadt. Viele hatten sich schon Stunden vorher einen guten Platz gesichert, um das Feuerwerk aus der ersten Reihe zu verfolgen. Am Wasser wurde gepicknickt und mit Bier, Wein und Sekt auf das bevorstehende Feuerwerk angestoßen.
Touristen auf Irrfahrt mit einem Wasserfahrrad
Alkohol spielte offenbar auch bei der Irrfahrt eines Touristen mit dem Wasserfahrrad eine Rolle. Eine ganze Gruppe genoß auf den geliehenen Wasserfahrrädern auf der Alster das Feuerwerk – anschließend traten sie in die Pedale, um wieder an Land zu kommen. Am Ende aber fehlte ein Tourist. Seine Begleiter alarmierten gegen zwei Uhr morgens in größter Sorge die Feuerwehr, die mit Tauchern und Booten nach dem Vermissten suchte. Nach einer Dreiviertelstunde gab es Entwarnung: Wie die Feuerwehr mitteilte, entdeckten Einsatzkräfte den jungen Mann in Jogginghose wohlauf am Ufer des Eppendorfer Mühlenteichs sitzend. Er habe sich verfahren und sich dann an Land gerettet, da er sich auf der Alster nicht auskenne, sagte der Mann den Feuerwehrleuten.
Am Montag bleibt es zwar mit bis zu 26 Grad in Hamburg weiterhin warm, aber es ziehen laut Deutschem Wetterdienst kräftige Schauer und örtliche Gewitter über den Norden. Auch am Dienstag muss bei Temperaturen bis zu 25 Grad und einem Mix aus Sonne und Wolken mit Schauern und Gewittern gerechnet werden.