Hamburg. Von einem “Babyboom“ bei den Tieren profitiert die Ganztagsschule Fährstraße: Zum Stundenplan kommt der “Ziegen-Dienstplan“.
Der Tierpark Hagenbeck schickt jetzt Ziegen in die Schule: Von einem "Babyboom" mit 20 Jungtieren allein in diesem Frühjahr profitiert die Ganztagsschule Fährstraße in Wilhelmsburg. Vier Jungtiere, zwei Zicklein und zwei junge Böcke, zogen am Mittwoch in ihre neue Heimat um.
Es handelt sich nicht um eine spontane Aktion, Schulleiter Jochen Grob hat den tierischen Zuwachs anderthalb Jahre lang vorbereitet: „Die Auswahl fiel auf Zwergziegen, weil sie robust sind, einen hohen Kuschelfaktor besitzen und gut zu versorgen sind.“ Jetzt gibt es eine neue Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler: „Die Versorgung der Tiere ist reine Schülersache“, erklärt der Schulleiter, „wir haben einen Ziegen-Dienstplan aufgestellt, der festlegt, dass sich die Klassen beim Füttern, Streicheln und Ausmisten wochenweise abwechseln.“
Hagenbecks Ziegen und die Schulkinder lernen einander Montag kennen
Welche Tiere künftig die Schulkinder erfreuen, entschieden Tierpfleger und der Zootierarzt gemeinsam: „Ein Mindestalter von sechs Monaten war das oberste Kriterium“, erklärt Tierpfleger Sebastian Behrens, „darüber hinaus haben wir uns für ruhige, wesensfeste Tiere entschieden, die am besten in eine fremde Umgebung mit vielen verschiedenen Kindern passen.“
Die vier Ziegen haben nun erst einmal mehrere Tag Zeit, sich an ihre neue Umgebung – ein 500 Quadratmeter großes Gehege – zu gewöhnen, bevor die Nachwuchstierpfleger tätig werden. Offiziell einander vorgestellt werden Kinder und Ziegen am kommenden Montag. Tierpfleger Behrens lässt seine Schützlinge mit gemischten Gefühlen gehen: „Es ist immer wieder schade, die Tiere abzugeben, die einem ans Herz gewachsen sind, andererseits ist es auch ein gutes Gefühl, sie in guten Händen zu wissen.“