Hamburg. Der Senat soll bis Ende September ein Konzept für eine Beleuchtungsoffensive gegen zu dunkle Ecken, Plätze und Straßen vorlegen.
Mit 27 Prozent legen Hamburgerinnen und Hamburger mehr als ein Viertel ihrer Wege zu Fuß zurück. Das ergab die bundesweite Referenzstudie Mobilität in Deutschland (MiD). Das sei für die Stadt ein unbefriedigender Zustand, sagt der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Thering. Als eine wesentliche Voraussetzung, diesen Anteil zu erhöhen, sieht er die bessere Beleuchtung von Hamburgs Gehwegen.
Thering und die CDU-Fraktion fordern daher den Senat in einem Antrag an die Bürgerschaft auf, bis Ende September ein Konzept für eine Beleuchtungsoffensive gegen zu dunkle Ecken, Plätze, Straßen und Wege vorzulegen, das in enger Abstimmung mit dem Lichtbeirat, den zuständigen Stellen in den Bezirken, den Seniorenbeiräten auf Landes- und Bezirksebene, Mobilitäts- und Sozialverbänden sowie interessierten Unternehmen entwickelt werden soll.
Zustimmung kommt vom Seniorenbeirat
„Diese Forderung war und ist nicht nur Bestandteil des Mobilitätskonzeptes der CDU-Bürgerschaftsfraktion“, sagt Thering, „vielmehr demonstrierten erst Ende März ältere Menschen genau hierfür.“ Der Seniorenbeirat des Bezirks Hamburg-Nord hatte in Eppendorf einen Protestmarsch durch dunkle Straßen organisiert – durch die Frickestraße, Schedestraße, Tarpenbekstraße und Geschwister-Scholl-Straße.
Stolperfallen auf Gehwegen würden wegen der Dunkelheit nicht wahrgenommen, kritisierten damals die Senioren, mehr Licht könne dagegen helfen. Petra Sellenschlo, Initiatorin des Protest und Mitglied im Seniorenbeirat sagt zu Therings Vorstoß: „Wunderbar. Genau das wollten wir erreichen."
Besseres Licht soll Wege sicherer machen
Das „Lichtkonzept für die Hamburger Innenstadt“ stammt laut Thering noch aus dem Jahr 2005 und bezieht die besonders schlecht ausgeleuchteten Areale außerhalb der Innenstadt nicht ein. Unsicherheit schränke die Bewegungsfreiheit der Menschen in der Stadt ein, sagt der CDU-Politiker, aber „an vielen Stellen sind es zu dunkle Plätze und Wege, die vor allem das subjektive Sicherheitsempfinden der Menschen negativ beeinflussen“.
„Wir möchten, dass die Menschen in ihrem Wohnumfeld so mobil wie möglich sein können. Dazu ist ein zeitgemäßer Mix aus Autos, Lkw, Bahnen, Bussen, Fähren, Fahrrädern und Zu-Fuß-Gehen von entscheidender Bedeutung", so so der CDU-Verkehrspolitiker. "Wir wollen mit unserer Beleuchtungsoffensive den zuletzt rückläufigen Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege in Hamburg wieder erhöhen.“ Neben einer Sanierungsoffensive für Gehwege wolle die CDU mit einer Beleuchtungsoffensive die dunklen Ecken, Plätze, Straßen und Wege in Hamburg sicherer machen.
Seniorenbeirat plant weitere Demonstrationen
Gerade auch die stark steigenden Unfallzahlen mit Kindern und Fahrradfahrern zeigten, dass in Sachen Verkehrssicherheit viel getan werden müsse. Gut beleuchtete Straßen wären ein weiterer wichtiger Schritt. Thering verwies auf 68.000 Verkehrsunfälle im Jahr 2018, bei denen 8831 Menschen leicht und 857 schwer verletzt wurden und 29 Menschen starben.
Petra Sellenschlo und ihre Mitstreiter werden jedenfalls nicht aufgeben. Für den Herbst haben sie in Langenhorn eine Demonstration geplant, für das Frühjahr 2020 weitere.