Hamburg. Neues Ranking: Die meisten Studiengänge in der Spitzengruppe hat die Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Hamburgs Hochschulen haben bei einem Ranking Spitzenpositionen erreicht. Vor allem bei den technischen Studiengängen schnitten sie gut ab. Das ist das Ergebnis des neuen Hochschulrankings vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), das die Wochenzeitung "Die Zeit" in ihrem "Studienführer 2019/20" veröffentlicht.
Die Hochschulen werden je Fach und Kriterium in eine Spitzen-, eine Mittel- und eine Schlussgruppe eingeteilt. Das CHE untersucht insgesamt 27 Studienfächer mit insgesamt 9592 Studiengängen. Jedes diese Fächer wird einer Gruppe zugeteilt, die jeweils im Drei-Jahresrhythmus untersucht werden. In diesem Jahr wurde die Gruppe mit folgenden Studienfächern, die hauptsächlich den technischen Wissenschaften zuzuordnen sind, neu bewertet: Anglistik/Amerikanistik, Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen, Biotechnologie, Chemieingenieurwesen/Angewandte Chemie, Elektrotechnik und Informationstechnik, Energietechnik, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Maschinenbau, Mechatronik, Physikalische Technik, Psychologie, Romanistik, Umwelttechnik, Verfahrenstechnik sowie Werkstofftechnik/Materialwissenschaft.
Verfahrenstechnik der HAW hatte auch 2016 sehr gute Bewertungen
Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg erreichte die Spitzengruppe in folgenden Fächern: Biotechnologie, Elektrotechnik und Informationstechnik, Energietechnik, Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau, Mechatronik, Umwelttechnik und Verfahrenstechnik.
"Die Verfahrenstechnik der HAW Hamburg hat beispielsweise dabei sehr gut abgeschnitten mit drei Mal in der Spitzengruppe grün und einmal im Mittelfeld gelb", teilte HAW-Sprecherin Dr. Katharina Jeorgakopulos auf Anfrage mit. Beim letzten Ranking vor drei Jahren 2016 seien in der Verfahrenstechnik andere Kriterien bewertet worden, daher sei kein direkter Vergleich möglich. Aber auch 2016 erhielt dieses Studienfach eine sehr gute Beurteilung.
Die Hafencity Universität Hamburg punktete in den Fächern Architektur und Bauingenieurwesen, die Medical School Hamburg im Fach Psychologie, die Technische Universität Harburg in den Fächern Bauingenieurwesen, Biotechnologie, Elektrotechnik, Ingenieurwissenschaften, Mechatronik, Umweltingenieurwesen und Verfahrenstechnik.
Spitzenwerte für Psychologie an Medical School und Bundeswehr-Uni
Besonders bei der Betreuung zu Studienbeginn und bei der internationalen Ausrichtung hat die technische Universität (TUHH) gepunktet. "Bei der Betreuung haben wir viele Maßnahmen eingeführt, um den Studenten den Einstieg zu erleichtern und ihnen einen erfolgreichen Studieneintritt zu ermöglichen", sagte Dr. Johannes Harpenau, Leiter des Präsidialbereiches Forschung an der TUHH, dem Abendblatt. Als Beispiel nannte er das Tutorial-Programm, bei dem die Studienanfänger durch erfahrene Kommilitonen begleitet werden.
Gut abgeschnitten hat die TUHH auch bei der internationalen Ausrichtung. Seit 2000 habe die TUHH begonnen, internationale Masterstudiengänge aufzulegen. Deswegen gebe es einen relativ hohen Anteil an ausländischen Studierenden und auch englischsprachige Studienangebote, sagte Harpenau. Insgesamt bewertete er die Ergebnisse des diesjährigen Rankings so: "Im Vergleich zum letzten Ranking haben wir insgesamt eine leichte Verbesserung erreicht."
Die Universität Hamburg erreichte die Spitzengruppe in den Fächern Anglistik/Amerikanistik und Erziehungswissenschaft. Die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg erreichte die Spitzengruppe in den Fächern: Elektrotechnik, Erziehungswissenschaft, Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau, Mechatronik und Psychologie. "Alle Studiengänge – auch die in diesem Jahr nicht untersuchten – haben Stärken, mit denen sie auf dem Niveau der besten deutschen Studiengänge sind. Das haben diese Studiengänge auch bei der letzten Untersuchung vor drei Jahren gezeigt. Wir sehen in ihrem sehr guten Ergebnis eine Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein – aber noch nicht am Ziel", so Prof. Klaus Beckmann, Präsident der Helmut Schmidt Universität.
Für die Bewertung werden viele verschiedenen Kriterien erhoben
Das Ranking ist nach Angaben der "Zeit" mit 150.000 befragten Studierenden und mehr als 300 untersuchten Universitäten und Fachhochschulen der umfassendste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Durch Befragung der Fachbereiche und statistische Daten wird zum Beispiel erhoben, wie gut die Unterstützung am Studienanfang ist, ob Abschlüsse in angemessener Zeit erreicht werden und wie gut die internationale Ausrichtung ist.
Kriterien für die Bewertung sind neben Fakten zu Studium, Lehre und Forschung auch Urteile von Studierenden: „Das CHE-Hochschulranking fragt die Studierenden, wie die Bedingungen an ihrer Hochschule wirklich sind. Damit bekommen die aktuell Studierenden eine Stimme und die Studieninteressierten wichtige Auskünfte aus allererster Hand, was sie an den jeweiligen Hochschulen erwartet“, sagte CHE-Geschäftsführer Frank Ziegele. So werden die Studierenden zum Beispiel befragt, wie zufrieden sie mit der Betreuung durch Lehrende, dem Studienangebot, dem Praxisbezug und der Ausstattung der Praktikumslabore sind.