Hamburg. 25 Grad, Sonne: In Hamburg wird es wärmer als am Mittelmeer. Warum Regen für die Statistik gut ist und welches Phänomen droht.

Ostern wie aus dem Bilderbuch: Die Hamburger wurden während der Feiertage mit traumhaftem Frühlingswetter und Temperaturen von mehr als 20 Grad verwöhnt. Und damit war es wärmer als an vielen Orten am Mittelmeer. Und die Hamburger sollten auch weiterhin die Sonnencreme parat haben – denn das schöne Wetter bleibt uns erhalten. Zumindest heute und morgen.

"Am Mittwoch steigt das Thermometer auf maximal 23 Grad, die Sonne scheint acht Stunden lang", sagt der Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. "Und am Donnerstag erwartet uns sogar ein Sommertag: 25 Grad bei Sonne und Wolken – ungewöhnlich und viel zu warm für April." Doch schon am Abend kann das Wetter umschwingen. "Dann sind bereits erste Schauer und Gewitter möglich", sagt Jung.

Nach dem Sommer kommt der Regen

Ab Freitag geht es dann endgültig bergab: Nur noch 16 Grad, viel Wind, Schauer und Gewitter. Der Sonnabend bleibt voraussichtlich zwar trocken, aber die Temperatur bleibt bei 16 Grad. "Am Sonntag wird es mit maximal 13 Grad nochmal kühler und weitere Schauer erreichen Hamburg", sagt der Wetterexperte. "Damit kommen wir dann wieder im normalen Bereich für April an."

Bisher war der April in Hamburg mit 4,6 Liter Regen pro Quadratmeter viel zu trocken. "Es hätte das Zehnfache fallen müssen, um den langjährigen Durchschnitt zu erreichen", so Dominik Jung. Zudem war es bisher 1,1 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Dass es die Sonne mit Hamburg besonders gut gemeint hat, zeigt auch die Zahl der Sonnenstunden: Bisher hat die Sonne mit 194 Stunden schon jetzt rund 21 Prozent mehr geschienen als in einem durchschnittlichen April.

Starker Ostwind kann zu Staubwolken führen

Auch im Bereich der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern hat die Sonne am Mittwoch und Donnerstag die Oberhand. Jedoch müssen Autofahrer nicht nur mit tiefstehender Sonne rechnen, sondern mit einem anderen äußerst gefährlichem Phänomen. "Durch den starken Ostwind wird etwa auf Äckern und Feldern Staubpartikel aufgewirbelt", sagt der Wetterexperte Dominik Jung. Diese Staubwolken können bei Verkehrsteilnehmer innerhalb von Sekunden zu einer Einschränkung der Sicht führen.

2011 hatte es südlich von Rostock eine Massenkarambolage auf der A19 gebeben. Damals hatte am 8. April eine Staubwolke den Autofahrern schlagartig die Sicht genommen, 83 Fahrzeuge krachten ineinander, mehrere Autos gerieten in Brand. Acht Menschen kamen ums Leben, 130 wurden verletzt.

In Hamburg ist von Staubwolken laut Meteorologe nichts zu merken. "Höchstens in den Außenbezirken", so Jung. Dafür könnten sich Autofahrer am Mittwochmorgen vielleicht über Staub- und Sandkörner – genauer gesagt Saharasand – auf ihrer Motorhaube wunden. Denn dieser wurde in luftiger Höhe bis nach Europa gewirbelt und ist in Deutschland vor allem im Süden und Westen zu entdecken. Aber auch nach Hamburg könnten sich einige Körner verirren.