Hamburg. Die Frauen sind in Gruppen organisiert und schlagen meistens in der Mittagszeit zu. Wie Sie sich schützen können.

Nur knapp sind am Montag drei Frauen der Polizei entkommen, die am Grandweg in eine Wohnung eingebrochen waren. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Trio zu einer Bande gehört, die aktuell in den Bereichen Altona, der Innenstadt, Barmbek und auch Hamburg-Nord unterwegs ist. In all diesen Gebieten gab es Einbrüche mit der gleichen Vorgehensweise. In mehreren Fällen wurden Frauen beobachtet, die in Zweier- oder Dreiergruppen unterwegs waren und meistens in der Mittagszeit zuschlugen.

Am Grandweg waren die Einbrecherinnen einer Anwohnerin aufgefallen, als sie durch ein Treppenhaus schlichen. Die Zeugin entdeckte kurz danach die aufgebrochene Wohnungstür ihrer Nachbarin. Laut der Zeugin handelte es sich bei den Einbrecherinnen um 30 bis 50 Jahre alte Frauen mit „südländischem“ Erscheinungsbild. Die Polizei hat Hinweise darauf, dass es Chileninnen sein könnten. Aus dem Land kommen immer wieder organisierte Einbrecherbanden nach Deutschland.

Häufung der Taten

In Hamburg hatte es zuletzt eine Häufung solcher Taten gegeben. In einem Fall erbeuteten Einbrecherinnen einen Tresor mit Schmuck im Wert von 200.000 Euro. Nach Erkenntnissen von Ermittlern kundschaften die Täterinnen die potenziellen Einbruchsorte vorher genau aus. „Sie selbst passen sich dem Umfeld bestmöglich an“, so ein Beamter. „Sie sind gut gekleidet, wirken gepflegt und verhalten sich möglichst unauffällig. Wer nicht mit diesem Tätertyp vertraut ist, der schöpft bei ihnen eher keinen Verdacht.“

Bei den Einbrüchen selbst brechen die Frauen die Wohnungstüren mit einem Schraubendreher auf – oder sie „flippern“ die Tür auf. Das gelingt immer in den Fällen, in denen die Türen nicht richtig abgeschlossen, sondern nur ins Schloss gefallen sind. Die Einbrecherinnen benutzen ein zugeschnittenes Plastikstück, das sie zwischen Türrahmen und Schnapper schieben. So ist innerhalb von Sekunden eine Wohnungstür offen.