Hamburg. Der 35-Jährige wurde bereits im August 2018 brutal angegriffen und starb. Erst jetzt bringt ein Zeugenaufruf neue Hinweise.

Passanten fanden ihn ganz in der Nähe der Hilfsstelle „CaFée mit Herz“: Am 30. August 2018 brach der Obdachlose Rene G. an der Bernhard-Nocht-Straße auf St. Pauli mit schweren Verletzungen zusammen, die offenbar von einem gewalttätigen Angriff stammen. Wenig später verstarb der 35-Jährige. Ein erst jetzt erfolgter Zeugenaufruf von Polizei und Staatsanwaltschaft könnte nun neue Spuren in dem Fall bringen.

Ein Polizeisprecher bestätigte am Freitag auf Anfrage, dass erste Hinweise eingegangen seien. „Diese werden nun ausgewertet und weitere Ermittlungsansätze geprüft.“ Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 2000 Euro für entscheidende Hinweise ausgelobt. Die Umstände der Tat sind aber noch unklar.

Rene G. hielt sich beim „Mercado“ an der Ottenser Hauptstraße auf

Nach Polizeiangaben hielt sich der 35-jährige Rene G. am 28. August 2018 gegen Mittag zusammen mit anderen Obdachlosen vor dem Eingang zum Mercado-Center an der Ottenser Hauptstraße auf. „Nach dem Stand der bisherigen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass er in der Folgezeit zwischen dem 28. August und dem 30. August 2018 erheblich geschlagen und getreten wurde“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth.

In einem Krankenhaus stellten die Ärzte schwere innere Verletzungen fest, konnten das Leben des Mannes aber nicht mehr retten. Er verstarb am 31. August vergangenen Jahres.

Todesursache musste erst ermittelt werden

Die lange Zeit nach dem Tod des Mannes, bevor nun schließlich der Zeugenaufruf veröffentlicht wurde, erklärt der Polizeisprecher mit den nötigen vorherigen Schritten. „Die Todesursache war zunächst unklar, deshalb leitete die Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren ein“. Die gerichtsmedizinische Untersuchung eines Leichnams kann dabei einige Zeit in Anspruch nehmen.

Als schließlich Gewalteinwirkung als wahrscheinliche Todesursache feststand, übernahm die Mordkommission. „Zunächst wurden Ermittlungen im Randständigenmilieu geführt. Diese führten aber bislang nicht zu einem konkreten Tatverdächtigen“, so der Polizeisprecher. Deshalb habe man sich nun zu dem Aufruf und einer Fotoveröffentlichung zu dem Fall entschieden.

Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 42865-6789 zu melden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Belohnung ausschließlich für Privatpersonen vorgesehen und nicht für Beamte bestimmt ist, „zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.“