Cornelia Funke studierte Pädagogik, aber eher freudlos.
Bestseller-Autorin Cornelia Funke („Tintenherz“, „Die Wilden Hühner“) ist seit 2017 Ehrensenatorin der Universität Hamburg. Besonders sentimental wird die 60-Jährige aber nicht gerade, wenn sie an ihre Studienzeit an der Hochschule denkt. Das Pädagogik-Studium habe sie ebenso wenig genossen wie die Soziologie- und Psychologie-Seminare, die sie zusätzlich belegen musste. „Ich habe mein Studienfach gewählt, weil mir eine Studienberaterin ausredete, Kindergärtnerin oder Sozialarbeiterin zu werden – leider war ich damals noch dumm genug, auf solche ganze Berufsgruppen abwertende Ratschläge zu hören“, sagte Funke in einem Interview mit der Universität Hamburg. „Ich war kaum 18 und fühlte mich verpflichtet, die Welt zu verändern, statt, wie meine Familie es wünschte, Kunst zu studieren.“ Aber die Kunst habe sich dann doch durchgesetzt. „Wie es so oft mit unseren Talenten ist: Sie wollen einfach gelebt werden.“
Sie habe früh begonnen, mit Kindern zu arbeiten, erzählt Funke. Das sei „sicher prägender“ gewesen als ihr Studium. Wenn sie noch einmal neu anfangen könnte, würde sie Illustration studieren, erzählt die in Dorsten (Nordrhein-Westfalen) geborene Autorin, die durch ihre Arbeit als Illustratorin von Kinderbüchern zum Schreiben kam.
Seit 2005 lebt Cornelia Funke in Kalifornien
Zumindest ein Teil ihres Studiums an der Universität Hamburg wirkte sich auf Funkes Schaffen als Schriftstellerin aus. Als sie für ihren Roman „Drachenreiter“ die Figur des Professor Barnabas Wiesengrund erschuf, wurde sie inspiriert von Theodor Wiesengrund Adorno. Unter anderem auf dessen Arbeit „Studien zum autoritären Charakter“ hatte Funke sich in ihrer Diplomarbeit bezogen.
Wäre die Universität nicht ein schöner Handlungsort für Geschichten? „Mich zieht es immer eher in die nicht akademische Welt hinaus, sowohl im Leben als auch in meinen Geschichten“, sagt Funke.
Seit 2005 lebt die Autorin in Kalifornien. In Hamburg sei sie mehr als 25 Jahre lang „mit ausreichend wunderbaren Erinnerungen versorgt“ worden, sagt Funke. „Ich habe sehr viele sehr gute Freunde in Hamburg und finde auch immer noch, dass es die schönste Stadt Deutschlands ist.“