Hamburg. Ein Fluggast entdeckte den herrenlosen Koffer vor Terminal 1. Spezialkräfte konnten die Quelle der Hitze schließlich ausmachen.

Nachdem ein qualmender Koffer am Sonntagabend für einen Großeinsatz am Hamburg Airport Helmut Schmidt gesorgt hat, gab die Polizei gegen 21.40 Uhr Entwarnung. Was mehrere Stunden lang für die Bundespolizei, die Feuerwehr und eine Spezialeinheit nach purem Ernst aussah, entpuppte sich als recht harmlos – manche Einsatzkräfte fühlen sich wohl an einen schlechten Scherz erinnert. Denn es waren Wärmepflaster, die zu der Rauchentwicklung in dem Gepäckstück geführt haben.

Aber der Reihe nach: Um 18 Uhr wurde ein Fluggast auf einen herrenlosen Hartschalenkoffer am Flughafen aufmerksam. Der Mann hatte ihn in der Nähe der Fahrkartenautomaten auf der mittleren Ebene zwischen dem Parkhaus vor Terminal 1 und dem S-Bahnsteig entdeckt und Sicherheitskräfte alarmiert, sagte Maik Lewerenz, Sprecher der Bundespolizei am Flughafen, dem Abendblatt am frühen Abend. "Wir haben uns das angesehen, den Zugang zunächst gesperrt und Spezialkräfte angefordert", so Lewerenz.

S-Bahn-Verkehr ab Airport wieder freigegeben

Der Koffer war offenbar sehr heiß und verströmte einen merkwürdigen Geruch. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Löschfahrzeugen und unter Atemschutz an, die Bundespolizei sperrte den Verkehr rund um den Flughafen weiträumig ab, die S-Bahn Hamburg stellte ihren Verkehr auf der Linie S1 von Airport bis Ohlsdorf gänzlich ein – nur der Flugbetrieb blieb unberührt von dem Vorfall.

Die inzwischen angerückten Spezialkräfte untersuchten den Koffer zunächst nur am Fundort. Nach gut einer Stunde bewegten sie das Gepäckstück aus dem Stationsbereich heraus und öffneten es. Die Entschärfer fanden darin neben Kleidung auch Grillanzünder. Die Hitze entstand aber in einer Packung mit Wärmepflastern, die etwa zur Linderung bei Rückenschmerzen verwendet werden. Sie hatten offenbar angefangen zu kokeln und so starken Qualm entstehen lassen, wie ein Sprecher des polizeilichen Lagediensts sagte.

Um 21.35 Uhr wurde der Einsatz beendet. Die für den Flughafen zuständige Bundespolizei geht derzeit nicht davon aus, dass der Koffer dort vorsätzlich platziert wurde. Sie ermittelt nun dessen Besitzer – vermutlich hat er Rückenschmerzen.