Otto Stolten
Der Sozialdemokrat (1853–1928) wurde 1901 als erstes Mitglied seiner Partei in die Bürgerschaft gewählt. Nach dem Sieg der SPD bei der Wahl 1919 hätte er Erster Bürgermeister werden können. Die Partei verzichtete aber auf das Amt, weil es jemand ausüben sollte, „der den alten Hamburger Familien nahesteht“. Stolten wurde Zweiter Bürgermeister.
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Werner von Melle
Der parteilose Jurist, Rechtsanwalt und Fachmann für Bildungsfragen (1853 –1937) wurde 1900 in den Senat gewählt und 1904 zum Präses der Oberschulbehörde berufen. Von 1915 bis 1918 war er Hamburgs Erster Bürgermeister, was er nach der Wahl 1919 zunächst (bis Dezember 1919) auch blieb, nachdem die SPD auf das Amt verzichtet hatte.
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Helene Lange
Die gelernte Pädagogin und Frauenrechtlerin (1848–1930) zog für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) in die erste frei gewählte Hamburger Bürgerschaft ein. Mit 70 Jahren durfte sie als Alterspräsidentin die Eröffnungsrede halten. Sie bezeichnete die bevorstehende Aufgabe als die schwerste, die eine Bürgerschaft bis dato zu bewältigen hatte.
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Ernst Thälmann
Der Hamburger und ehemalige SPD-Politiker (1886– 1944) wurde als Kandidat der USPD, einer linken Abspaltung der SPD, in die Bürgerschaft von 1919 gewählt. Er hatte sich vor allem als Streiter für die Interessen der Hafenarbeiter einen Namen gemacht. 1925 bis 1933 war er Vorsitzender der KPD. 1944 wurde Thälmann im KZ Buchenwald erschossen.