Hamburg/Stuttgart. Kai Gniffke leitet seit bereits 13 Jahren die Nachrichten-Abteilung der ARD von Lokstedt aus. Nun könnte ein Jobwechsel bevorstehen.
Kai Gniffke könnte noch in diesem Jahr seinen Arbeitsplatz von Hamburg nach Stuttgart verlegen: Wie der SWR am Montag bestätigte, ist der langjährige Chefredakteur von ARD-Aktuell („Tagesschau“, „Tagesthemen“) einer von zwei Kandidaten, die für die Wahl zum Intendanten des Südwestrundfunks (SWR) ausgewählt wurden. Neben Gniffke bewirbt sich die SWR-Landessender-Direktorin für Baden-Württemberg, Stefanie Schneider, um den Posten.
Eine Arbeitsgruppe des Rundfunk- und Verwaltungsrates wählte die beiden Kandidaten nach Sichtung der Bewerbungen aus und erarbeitete einen Vorschlag für das Wahlverfahren. Rundfunk- und Verwaltungsrat des SWR tagen am 22. März, um über das Wahlverfahren zu entscheiden.
SWR-Intendant Boudgoust verkürzt Amtszeit freiwillig
Der amtierende Intendant Peter Boudgoust hatte Anfang Dezember erklärt, sein Amt Mitte 2019 vorzeitig abzugeben.
Boudgoust hatte seine Entscheidung damit begründet, dass in den kommenden Jahren viele strategisch wichtige Entscheidungen bei dem Sender anstünden. Es sei falsch, „das Staffelholz im vollen Lauf zu übergeben“ und die Entscheidungsfreiheit des künftigen Intendanten zu beschränken. Boudgoust steht seit 2006 an der Spitze des Senders. Seine reguläre Amtszeit wäre erst im April 2022 zu Ende gegangen. Der SWR hatte die frei werdende Stelle des Intendanten öffentlich ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endete am 1. März.
Ebenso wie seine Konkurrentin hat der gebürtige Hesse Gniffke Erfahrungen beim SWR: Er war nach seinem Studium als Reporter für die ARD-Anstalt im Südwesten Deutschlands tätig.
Von Hamburg war auch der langjährige "Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow auf einen Intendantenposten gewechselt. Buhrow leitet den WDR in Köln. Ebenfalls vom NDR kam Patricia Schlesinger, die derzeitige Intendantin des RBB.