Hamburg. Anekdoten aus der Gesellschaft, Rück- und Vorblicke auf Veranstaltungen – und alles über die wichtigsten Köpfe der Stadt.

Beim Hamburger Presseclub soll sich laut Präsident Klaus Ebert „in diesem Jahr einiges“ ändern. Beim ersten Gast des Clubs in 2019 hat sich das schon getan: Mathias Döpfner, jahrzehntelang einer der fanatischsten Krawattenträger des Landes („Ich bin schon in die Schule mit Krawatte gegangen“), kam zu seinem Auftritt in Hamburg nicht nur ohne Schlips, sondern auch ohne Hemd. Der Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger trägt inzwischen gern T-Shirt zum Sakko – passt auch besser zum wahrscheinlich digitalsten deutschen Medienmanager.

Der lockte rund 120 Gäste in den Presseclub, darunter Claus Strunz, ehemaliger Chefredakteur des Hamburger Abendblatts und der „Bild am Sonntag“, Ex-„Stern“-Chef Thomas Osterkorn, Unternehmer Frank Otto, „Radio Hamburg“-Geschäftsführer Marzel Becker, Jörn Lauterbach („Welt“), Moritz Stranghöner („Bild“) und PR-Expertin Yvonne von Stempel. Moderatorin Cordula Schmitz („Barbara“) sprach Döpfner auf seine vor Kurzem in einem Interview geäußerte Kritik an Journalisten an, die unter anderem zu sehr für ihresgleichen schrieben. In Hamburg entschuldigte sich der Springer-Chef ein Stück weit dafür: „Ich will nicht der oberste Journalistenbeschimpfer sein. Alle meine Kritik kommt aus der Liebe zu diesem Beruf.“

Er wünsche sich allerdings wieder mehr „Diskussionen über Inhalte und weniger über Technologie“. Am Ende müsse sich der Journalismus aus sich selbst finanzieren, so Döpfner: „Deshalb freue ich mich sehr, dass immer mehr Verlage auf digitale Abos setzen und damit Erfolg haben.“ Außerdem hielt er ein überraschendes Plädoyer für gedruckte Zeitungen: „Es gibt viele Menschen, die auf digitalen Wegen nicht lesen können oder wollen. Für sie brauchen wir weiter Zeitungen auf Papier, um sie von der Grundversorgung mit Informationen nicht abzuschneiden.“

Die Zustellung von Zeitungen werde dabei für die deutschen Verlage zu einem immer größeren Problem: Einerseits hätten sich die Kosten dafür in den vergangenen Jahren durch den Mindestlohn um rund 400 Millionen Euro erhöht. „Andererseits wird es immer schwieriger, Zusteller zu finden“, sagte Döpfner. Auf die Frage von Susanne Beyer, stellvertretende Chefredakteurin des „Spiegel“, wie er denn mit der Richtung der „Bild“-Zeitung unter Chefredakteur Julian Reichelt zufrieden sei, sagte Döpfner: „Ich stehe voll und ganz hinter dem, was Julian Reichelt macht.“

Alsterdorf wird 800 Jahre alt und feiert das mit mehr als 100 Veranstaltungen. Ein Höhepunkt ist das sogenannte Bücherturmprojekt mit der Kinderbuchautorin Ursel Scheffler: „Ich habe bei meinen Lesungen festgestellt, dass die Lesekompetenz der Kinder beängstigend zurückgegangen ist. Da kam mir die Idee mit dem Bücherturm.“ Kinder sollen so viele Bücher lesen, bis sie die Höhe eines markanten Turms erreicht haben. Was 2011 mit dem Michel begann und viele Nachahmer in Deutschland und Europa fand, kommt jetzt nach Alsterdorf. Dort sollen die Kinder der drei Grundschulen im Stadtteil – Bugenhagenschule, Carl-Cohn-Schule und Flachsland Zukunftsschule – jetzt 2360 Bücher lesen. Die wären aufeinandergestapelt so hoch wie der Turm der historischen Kulturküche Alsterdorf am Alsterdorfer Markt. Vor Klassensprechern wurde das Projekt jetzt von Scheffler und Thilo von Trott, Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, präsentiert.

Mit blauem Kleid beim Blauen Ball: Inka Bause mit Günter Ehnert (l.) und Till Demtrøder im Hotel Atlantic.
Mit blauem Kleid beim Blauen Ball: Inka Bause mit Günter Ehnert (l.) und Till Demtrøder im Hotel Atlantic. © Jan-Rasmus Lippels

Er ist einer der Höhepunkte der Hamburger Ballsaison: der Blaue Ball im Hotel Atlantic. In diesem Jahr wurde er wegen Umbauarbeiten in dem Luxushotel bereits Ende Februar veranstaltet. Mit großem Erfolg. 800 Gäste kamen, um zu feiern, zu tanzen - und Gutes zu tun. Marianne und Günter Ehnert luden bereits zum 22. Mal zu dem gesellschaftlichen Ereignis ein. „Es war richtig toll“, sagte Ehnert. „Für alle Altersklassen war etwas dabei. Alle hatten Spaß.“ Nicht umsonst höre er mittlerweile oft, dass der Ball der angesagteste der Stadt sei. Moderiert wurde der Abend von Inka Bause. 38.200 Euro Spenden kamen für die Kinderkrebsstation des UKE zusammen. 2020 wird das Ehepaar Ehnert am 4. April ins Atlantic laden.

Das Leben ist kurz, aber man hat immer Zeit für Höflichkeit. Unter diesem Motto lud das Hamburger Abendblatt 80 Leser zu einer exklusiven Lesung mit Dr. Enrico Brissa ins Prinz Komma Bernhard in der Galleria Passage. Brissa ist promovierter Jurist und steht seit 2001 im Dienst des Staates, er kann sich mit nur 47 Jahren dienstältester Protokollchef des Bundes nennen. Alles, was Rang und Namen hat, durfte er bereits in der Hauptstadt und auf Schloss Bellevue begrüßen, darunter Barack Obama, Papst Franziskus und Queen Elisabeth II. Er las aus seinem Buch „Auf dem Parkett“ und beantwortete die Fragen von Chefreporterin Yvonne Weiß rund um das Thema gute Manieren bzw. das Gegenteil davon. Brissa hat bei förmlichen Essen beispielsweise häufig eine große Verunsicherung beobachtet, wenn es um Umgangsformen geht. Da aschen Gäste in Silberschalen, schmieren mit dem Fischmesser Brotstullen, halten sich nicht an Kleidungsempfehlungen oder klauen ihrem Sitznachbar den Knödel vom Teller.

Aus der früheren „White Lounge“ in Winterhude ist das „Tyo Tyo“ geworden – und 250 Gäste feierten die Eröffnung des Restaurants. Mit dabei: Fernanda Brendao, Moderator Elton, Sat.1-Restauranttester Harry Schulz und Xenia Prinzessin von Sachsen.

Enrico Brissa ist Protokollchef im Deutschen Bundestag. In dieser Woche war er in Hamburg und las aus seinem Buch.
Enrico Brissa ist Protokollchef im Deutschen Bundestag. In dieser Woche war er in Hamburg und las aus seinem Buch. © HA | Andreas Laible

„Gutes tun liegt uns einfach am Herzen“: Mit diesen Worten eröffnete Bornhold-Inhaber Wilko Schwitters den Charity-Abend. Geladen waren rund 120 Gäste in die elegante Lounge am Alsterufer. Gesehen: Almuth und Bernd Wehmeyer, Jette Joop, Marion Fedder, Peter Baron von le Fort (Gründer Staples und B.O.C.), Dayan Kodua (Schauspielerin), Barbara, Philipp und Anna Lohmann, Barbara Lohmann Kaschmir, Birgitt Nilsson (Vorsitzende Freundeskreis Theater für Kinder), Stefanie und Bernd Spies. Sie alle wollten mit dem Kauf der Tombola-Lose die Initiative LebensHeldin unterstützen, die an Brustkrebs erkrankten Frauen hilft. Durch den Abend führte Moderatorin Anna Leusch.

Erst vor wenigen Monaten haben die Managerinnen Silke Linsenmaier und Isabella Ladines in Hamburg den gemeinnützigen Verein LebensHeldin e. V. gegründet. Damit schließen sie das bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebot und eine Lücke in der Nachsorge. Denn die betroffenen Frauen gelten als gesund, obwohl sie chronisch krank sind, und treffen oft auf Unverständnis im familiären und beruflichen Umfeld, wenn sie nicht wieder einfach „funktionieren“. Und so freuten sich die Initiatorinnen zusammen mit Schirmherrin Angelika Schindler-Obenhaus über einen 3000-Euro-Scheck von der Hamburger Volksbank aus dem Online-Crowdfunding. Hinzu kommen die Spenden des Abends von rund 6000 Euro.

Edle Tropfen und passende Speisen kamen im Hotel The Fontenay auf den Tisch. Jürgen Deibel, diplomierter Chemiker und vor allem Spirituosen-Experte, hielt im Auftrag vom Bureau National Interprofessionnel du Cognac (BNIC) einen Vortrag über das Getränk. Zu Wachtelkotelett und Luma Rinderfilet sowie Trüffel von Piemonteser Haselnuss mit Amalfi Zitrone von Chef-Patissier Marco D’Andrea wurde Cognac verschiedenen Alters verkostet.

Auch Jette Joop kam zum Charity-Abend bei Bornhold, um die Initiative LebensHeldin zu unterstützen.
Auch Jette Joop kam zum Charity-Abend bei Bornhold, um die Initiative LebensHeldin zu unterstützen. © Marco Drews

Ein Weltstar wird am Sonntag im Operettenhaus am Spielbudenplatz erwartet: Musiklegende Tina Turner reist gemeinsam mit ihrem Gatten Erwin Bach aus der Schweiz zur Deutschlandpremiere ihres Musicals an. Das lassen sich auch Prominente wie die Schauspieler Heinz Hoenig, Hannelore Hoger, Liz Baffoe und Sängerin Katja Ebstein („Wunder gibt es immer wieder“) nicht entgehen. Angesagt haben sich auch Fußballprofi Jann-Fiete Arp und Moderator Jörg Wontorra.

Alle zwei Wochen trifft sich Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider mit erfolgreichen Menschen aus Hamburg, um mit ihnen darüber zu reden, wie sie geworden sind, was sie geworden sind. Die Gespräche unter dem Titel „Entscheider treffen Haider“ sind im Internet auf www.abendblatt.de/entscheider und auf allen gängigen Podcast-Plattformen zu hören. Zu Gast waren unter anderem Drei-Sterne-Koch Kevin Fehling, Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter, die Brüder Braun (Miniatur Wunderland) und Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin.

Nun können die Leserinnen und Leser des Abendblatts live dabei sein, wenn „Entscheider treffen Haider“ aufgezeichnet wird. Sie erwartet ein kurzweiliger, interessanter Abend im Hamburger Fünf-Sterne-Hotel Grand Elysee mit Wein und Käse. Am 8. April (19 Uhr) ist Dieter Lenzen zu Gast – und damit nicht nur der Präsident der Universität Hamburg, sondern einer der unterhaltsamsten Wissenschaftler, den es in Deutschland gibt. Kann er aus der großen Universität Hamburg rechtzeitig zum 100. Geburtstag ein kleines Oxford machen? Karten zum Preis von 26 Euro (inkl. Wein, Käse, Brot, Softgetränke) gibt es online unter www.abendblatt.de/leserevents. Oder telefonisch unter der Hamburger-Abendblatt-Ticket-Hotline 040/30 30 98 98 (Mo. – Fr. 8-19 Uhr, Sa. 8–13 Uhr, zzgl. Gebühren/Versandkosten). Oder in der Geschäftsstelle des Hamburger Abendblatts, Großer Burstah 18–32, Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa. 10–16 Uhr (Abonnenten sparen hier Lizenzgebühr und Versandkosten).