Hamburg. Das Team von Regisseur Fatih Akin hatte sich für den Film “Der Goldene Handschuh“ über den Serienmörder Rat bei der Polizei geholt.
Erst der Roman von Heinz Strunk, nun die Verfilmung von Fatih Akin: Seit drei Jahren kommt kaum noch jemand an der verstörenden, aber nun mal wahren Geschichte des Hamburger Frauenmörders Fritz Honka vorbei. "Der goldene Handschuh", ranzige Stammkneipe Honkas und Titel der Kriminal-Adaptionen, ist zum Kassenschlager geworden.
Die Gunst dieser publikumsreichen Tage nimmt nun auch die Hamburger Polizei zum Anlass, bei Facebook und Twitter darauf hinzuweisen, wer die Originalrequisiten zu einem der spektakulärsten Fälle der jüngeren Hamburger Geschichte hat: die Hamburger Polizei nämlich.
Auch der "Fuchsschwanz" Honkas ist zu sehen
Zur vertiefenden Beschäftigung mit dem Thema empfehlen die Beamten einen Besuch im Polizeimuseum. Dort sind als Teil der Dauerausstellung unter anderem die originale Tatortskizze, Fotos aus der Spurenmappe, Bekleidung der Opfer sowie der „Fuchsschwanz“, das mutmaßliche Tatwerkzeug Honkas, zu besichtigen. Bekanntlich hatte er seine Opfer zersägt.
Das Team Fatih Akins etwa hat sich beim nahezu originalgetreuen Nachbau der Honka-Wohnung für den Kinofilm Rat bei den Experten des Polizeimuseums geholt. "In mehrstündiger, akribischer Detailarbeit unterstützte unser Polizeimuseum die Requisiteurin des Films und lieferte umfangreiches Fotomaterial, stellte Exponate zur Verfügung", schreibt das Social-Media-Team.
Der Goldene Handschuh hat jeden Tag geöffnet
Der Kinofilm hatte bei der Berlinale bereits Premiere und wird von Ende Februar an wohl einige Besucher im regulären Spielbetrieb finden. Der hochgelobte Roman von Heinz Strunk stammt aus dem Jahr 2016. Die namensgebende Kneipe „Zum Goldenen Handschuh“ wurde nach einer Boxmeisterschaft („Goldene Handschuhe“) benannt. Erstwirt war Boxer Herbert Nürnberg. Nach wie vor hat die "Honka-Stube" auf St. Pauli an 365 Tagen rund um die Uhr geöffnet.
Das Polizeimuseum Hamburg wiederum ist nur dienstags, mittwochs, donnerstags und sonntags jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Es wurde 2014 an der Carl-Cohn-Straße eingeweiht und ist laut Angaben der Polizei das größte und modernste Polizeimuseum Deutschlands mit einer Ausstellungsfläche von 1400 Quadratmetern. Eintritt: acht Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei.