Hamburg. Polizei, Zoll und Verbraucherschutz durchsuchen fünf Lounges. Weil Grenzwerte überschritten wurden, rückte die Feuerwehr an.

Immer wieder werden Besucher in Shisha-Bars durch eine zu hohe Konzentration von Kohlenmonoxid (CO) ohnmächtig, teilweise sind sie vergiftet und nur knapp mit dem Leben davongekommen. Bei einer Razzia hat die Hamburger Polizei am Sonnabend fünf derartige Bars in Billstedt, Hamm und St. Georg durchsucht. Wie ein Sprecher des polizeilichen Lagedienstes mitteilte, war der CO-Wert in einer Shisha-Lounge so hoch, dass die Feuerwehr anrücken musste.

Die Polizisten haben von 17 Uhr bis 2 Uhr CO-Werte gemessen und das Alter der Besucher überprüft. Daneben waren auch Mitarbeiter des Fachamts für Verbraucherschutz und des Hamburger Zolls im Einsatz. "Der hat vor allem ein Interesse daran, wo der Tabak für die Wasserpfeifen herkommt", sagte der Sprecher weiter. Der Zoll habe in mehreren Bars Tabak beschlagnahmt, eine Untersuchung steht noch aus.

In der Shisha-Lounge "Dubai Nights 2" im Öjendorfer Weg (Billstedt) hat die Polizei wegen des hohen Kohlenmonoxid-Wertes die Feuerwehr hinzugezogen. Die Retter haben die Räume belüftet, Verletzte gab es ersten Erkenntnissen nach nicht. Das Rauchen der Wasserpfeife mussten die Gäste der Bar danach aber einstellen. Das Verbraucherschutzamt übernimmt nun die Ermittlungen wegen der Verstöße.

Hamburg verschärft Regeln für Shisha-Bars

Die Hamburger Gesundheitsbehörde verschärft derzeit die Regeln für die immer zahlreicheren Shisha-Bars in der Stadt und will ein "Hamburgisches Gesetzes zum Schutz vor gesundheitlichen Gefahren durch Kohlenmonoxid in Shisha-Einrichtungen" vorlegen.

Betreiber müssen sich demnach fortan verpflichten, den Kohlenmonoxid-Gehalt in der Raumluft technisch so zu steuern, dass gesetzlich festgelegte Maximalwerte nicht überschritten werden können. Vorgesehen ist ein Grenzwert von 35 Milligramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter (30 ppm). Zum Vergleich: In der Bar "Dubai Nights 2" war in der Nacht zu Sonntag ein Wert von 60 ppm gemessen worden.

Kohlenmonoxid-Vergiftung kann tödlich enden

Da in Deutschland im Gegensatz zu den traditionellen Shisha-Ländern der Konsum in geschlossenen Räumen stattfindet, kann sich das Atemgift Kohlenmonoxid schneller zu gesundheitsschädlichen Konzentrationen ansammeln. Die Folgen einer Sauerstoff-Unterversorgung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit und Übelkeit. In schwereren Fällen führt eine Vergiftung zur Bewusstlosigkeit und schlimmstenfalls zum Tod.