Hamburg. Hamburg erteilt Jahr für Jahr mehr als 10 000 Baugenehmigungen für Wohnungen. Längst nicht alle Projekte werden verwirklich. Im Vergleich zu Berlin oder München stehe die Hansestadt aber gut da, meint der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen.
In Hamburg werden weit weniger neue Wohnungen gebaut als von den Behörden genehmigt. Im Jahr 2017 wurden 7920 Wohnungen fertiggestellt, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Jörg Hamann erklärte. Im selben Jahr hatten die Behörden 13 400 Baugenehmigungen erteilt. 2016 waren 12 500 Wohnungen genehmigt, aber nur 7722 gebaut worden. Für 2018 nannte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) kürzlich die Zahl von 11 243 Baugenehmigungen. Wie viele Baufertigstellungen es gab, kann der Senat nach eigenen Angaben erst im Mai sagen.
"In Baugenehmigungen lässt es sich schlecht wohnen", kritisierte die CDU-Fraktion. Entscheidend sei, wie viele Wohnungen tatsächlich fertiggestellt würden und auf den Markt kämen. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) stimmte dem zu, lobte aber zugleich die Senatspolitik. Seit 2013 seien in Hamburg mehr als 40 000 Wohnungen errichtet worden. Damit sei der Wohnungsbestand der Hansestadt um fast 4,5 Prozent gewachsen. "Das ist ein gutes Ergebnis", meinte VNW-Direktor Andreas Breitner. Ende 2017 hatte die Hansestadt laut Senat 946 199 Wohnungen, davon 79 879 mit Sozialbindung.
Der massive Wohnungsneubau habe dazu geführt, dass einer Studie zufolge die Kaltmieten in Hamburg im vergangenen Jahr lediglich um 1,2 Prozent gestiegen seien, erklärte Breitner. In Berlin habe der Anstieg bei 6,4 Prozent gelegen. Die durchschnittliche Kaltmiete pro Quadratmeter beträgt nach Angaben des VNW in München 11,50 Euro, in Hamburg 8,46 Euro. Dazu trage auch bei, dass seit 2014 Jahr für Jahr mehr als 2000 Sozialwohnungen errichtet worden seien. 2018 waren es laut Senat genau 2466.