Hamburg. Finanzsenator Dressel drückt aufs Tempo, doch das Gericht wartet noch auf DB-Unterlagen. Bis zu fünf Jahre Verzögerung?
Es herrscht Stillstand bei der juristischen Auseinandersetzung um die Verlagerung des Fernbahnhofs Altona an den Diebsteich. Dafür ist dem Vernehmen nach die Deutsche Bahn (DB) verantwortlich. Ein Sprecher des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) sagte dem Abendblatt: „Es gibt noch keinen Termin für das Hauptsacheverfahren im Zusammenhang mit der Verlegung des Fernbahnhofs Altona. Das Gericht wartet gegenwärtig noch auf eine Stellungnahme der DB.“
Eröffnungstermin nicht mehr zu halten
Diese habe dem Gericht eine ausführliche Darstellung ihrer Prüfungen und Planungsarbeiten, die der Entscheidung zur Verlegung des Bahnhofs vorangegangen waren, angekündigt. Dem Vernehmen nach strebt das Gericht weiterhin einen Termin für das Hauptsacheverfahren in diesem Jahr an. Wie berichtet, hatte das OVG im August 2018 einem Eilantrag des Landesverbands Nord des Verkehrsclubs Deutschland gegen den Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes (EBA) stattgegeben. Es wurde ein Baustopp verhängt, weil am neuen Standort keine Verladestation für Autoreisezüge geplant worden war.
Aufgrund der Auseinandersetzung ist die geplante Eröffnung des neuen Fernbahnhofs im Dezember 2023 nicht mehr zu halten. Hinter den Kulissen ist von vier bis fünf Jahren Verzögerung die Rede. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) drückt aufs Tempo: „Alle Beteiligten haben größtes Interesse an einem zügigen Fortgang des Verfahrens. Die Bahn hat uns gegenüber versichert, dem OVG weitere Informationen zukommen zu lassen.“ Ein Bahn-Sprecher sagte: „Wir werden in diesem Monat und Anfang Februar die umfangreichen Unterlagen dem Gericht zur Verfügung stellen.“