Hamburg. Die Polizei fuhr 1200 Einsätze, die Feuerwehr rückte pro Stunde knapp hundertmal aus. Angriff auf Feuerwehrleute am Barmbeker Markt.

Zehntausende haben auf den Hamburger Straßen ins neue Jahr gefeiert. Die Polizei spricht von jeweils 10.000 Besuchern an der Binnenalster und an den Landungsbrücken. 50.000 feierten auf dem Kiez. Wie der Lagedienst der Polizei mitteilte, gab es zwischen gestern 18 Uhr und heute morgen, 6 Uhr, 1200 Einsätze, deutlich weniger als im vergangenen Jahr, als die Polizei 1600-mal ausrücken musste. Gründe für die Einsätze waren unter anderem Schlägereien, Körperverletzung, Ruhestörung, kleine Feuer durch Böller und Unfälle. Meldungen über sexuelle Übergriffe lagen der Polizei nicht vor. In Wilhelmsburg gab es den ersten Unfalltoten des Jahres, Um vier Uhr morgens wurde ein Mann von einem Pkw erfasst, als er eine Straße überqueren wollte. Dabei erlitt er so schwere Kopfverletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.

Die Feuerwehr fuhr zwischen gestern 18 Uhr und heute morgen 6 Uhr zu 335 Bränden. 245 davon waren kleine Brände, zum Beispiel von Mülleimern und Papiercontainern. Achtmal mussten die Beamten technische Hilfe leisten und 809-mal mit dem Rettungswagen ausrücken. Pro Stunde fuhr die Feuerwehr rund 96 Einsätze. Rund 268 Feuer und 64 Notfalleinsätze standen im Zusammenhang mit der Verwendung von Silvester-Feuerwerk.

Das waren einige der Einsätze:

Um 20:48 Uhr brannte am Vogelhüttendeich eine Erdgeschosswohnung. Die Feuerwehr löschte das Feuer und betreute elf Bewohner, darunter eine heimbeatmete Patientin. Die Brandwohnung ist unbewohnbar. Die Polizei kümmerte sich um die Unterbringung der Bewohner.

Um 20:55 Uhr musste die Feuerwehr am S-Bahnhof Hammerbrook einen Mann mit einer Messerstichverletzung versorgen und in ein Krankenhaus bringen. Vorausgegangen war laut Polizei eine körperliche Auseinandersetzung zwischen vier Männern.

Um 22:15 Uhr brannten in der Flurstraße der Wintergarten Teile des Erdgeschosses und einer Zwischendecke einer Doppelhaushälfte. Zwei Personen wurden von der Feuerwehr gerettet und wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung in eine Klinik gebracht, eine von ihnen in Begleitung eines Notarztes.

Um 23:20 Uhr brannte ein Müllraum im Erdgeschoss eines sechsgeschossigen Mehrfamilienhauses am Eppendorfer Weg. Das Treppenhaus war stark verqualmt. 13 Personen wurden über eine Drehleiter gerettet und von einem Notarzt untersucht. Zwei wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung in eine Klinik gebracht. Die übrigen Personen konnten nach Ende der Löscharbeiten in ihre Wohnungen zurückkehren.

Um 2:21 Uhr wollte der Rettungsdienst am Barmbeker Markt eine Person versorgen, die auf dem Gehweg lag. Daran wurden sie aber von einer Gruppe von aufgebrachten Personen gehindert, die die Beamten beleidigten und mit Gegenständen bewarfen. Erst durch das Eingreifen der Polizei beruhigte sich die Lage soweit, dass die Rettungskräfte den Verletzten, der einen Messerstich in den Rücken erlitten hatte, versorgen konnten. Er kam in Begleitung eines Notarztes ins Krankenhaus.