Hamburg. Ole von Beust und Marcus Weinberg organisierten zuvor ein Treffen im Übersee-Club. Dort hielt Kramp-Karrenbauer eine Rede.
Im Wettkampf um den CDU-Vorsitz zwischen Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz hat ein Treffen im vornehmen Hamburger Übersee-Club wohl dabei geholfen, Kramp-Karrenbauer den Wahlsieg zu sichern. Die Veranstaltung zu ihrer Unterstützung fand am Donnerstagabend ab 22 Uhr statt, kaum zwölf Stunden vor dem Beginn des CDU-Bundesparteitags in den Messehallten.
Organisiert hatten die Veranstaltung Hamburgs Ex-Bürgermeister Ole von Beust, der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg und der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann. Unter den etwa 200 Gästen waren Ex-Innenminister Thomas de Maizière, Bildungsministerin Anja Karliczek, Ex-Gesundheitsminister Hermann Gröhe sowie etliche weitere Bundestagsabgeordnete, etwa der Hamburger Rüdiger Kruse.
Ole von Beust: "Wir wollten ihr Mut machen"
Gegen 23 Uhr trifft Kramp-Karrenbauer ein, begrüßt die Anwesenden und hält dann eine kurze, aber gefeierte Rede. So schildert es Ole von Beust. „Die Gäste sind gut mitgegangen. Wir wollten ihr Mut machen“, sagt er. Bei den meisten Gästen habe er den Eindruck gehabt, dass sie sich bereits entschieden hatten, wobei wohl nicht alle Kramp-Karrenbauer wählen wollten, erzählt von Beust. Der Abend im Übersee-Club sei deshalb „vielleicht ein Teil“ der Faktoren gewesen, die Kramp-Karrenbauer zum Sieg verhalfen, weil die Hamburger Veranstaltung die AKK-Unterstützer in ihrer Haltung bekräftigt und Unentschiedene womöglich dazu gebracht habe, für die Kandidatin zu stimmen. Über das Treffen im Übersee-Club hatte zuerst die „Bild“-Zeitung berichtet.
Ole von Beust sagt über sein Engagement, es sei ihm weniger um eine inhaltliche Unterstützung gegangen. „Ich bin mit Kramp-Karrenbauer gar nicht in allen Punkten einer Meinung. Ich bin wahrscheinlich liberaler und sie ist eher konservativer. Aber die Art, wie sie Politik macht, wie sie auf Menschen zugeht, sie einbindet, ruhig, gelassen und verlässlich, das unterstütze ich.“
Auf dem Parteitag in Hamburg konnten die Delegierten bei der Wahl der Vorsitzenden am Freitag zum ersten Mal seit 1971 zwischen mehreren Kandidaten entscheiden. Mit 517 Stimmen gewann Annegret Kramp-Karrenbauer in der Stichwahl knapp vor Friedrich Merz, der 482 Stimmen erhielt.