Der in Hamburg geborene Schauspieler über Ausgrenzung und Identität. Fahri Yardim ist der Star einer neuen Netflix-Serie.

Der Hamburger Schauspieler Fahri Yardim (38) hat schon häufiger das Gefühl der Ausgrenzung erlebt. „Ich kenne den Versuch, der bei einigen kulturell verankert zu sein scheint, mich verdrängen zu wollen, mir mitteilen zu müssen: Du gehörst hier nicht hin. Du gehörst nicht zu uns“, sagte Yardim der Deutschen Presse-Agentur. „Gleichzeitig kenne ich die anderen, die einen ganz bewusst reinholen oder sich wie selbstverständlich solidarisieren.“

Für den 38-Jährigen mit türkischen Familienwurzeln sei die Identitätsfrage immer wichtig gewesen, aber inzwischen sei er harmonischer geworden. „Meine Identität endet nicht an nationalen Grenzen.“ Den zunehmenden Nationalismus und die gesellschaftliche Zerrissenheit sieht Yardim („Tschiller: Off Duty“, „jerks“) mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite sei er erschrocken und habe eine antifaschistische Grundkultur aufgesaugt. „Gleichzeitig bin ich radikaler Humanist, der trotzdem den Menschen hinter der Fratze sieht. Der den Menschen nicht aufgeben will, auch wenn das naiv klingt.“

Fahri Yardim bei Netflix

In der neuen Netflix-Serie „Dogs of Berlin“, die seit diesem Freitag bei dem Streamingdienst abrufbar ist, spielt Yardim einen Kommissar, der den Mord an einem deutschen Fußball-Nationalspieler mit türkischen Wurzeln aufklären muss.