Hamburg. Anfrage der Linken bringt schockierendes Ergebnis zu häuslicher Gewalt in Hamburg. Mehr Plätze in Frauenhäusern gefordert.
In Deutschland
wird an jedem dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner
getötet. Fast 140.000 Fälle von Gewalt in der Partnerschaft wurden
2017 angezeigt, wie aus den Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA)
hervorgeht, die Familienministerin Franziska Giffey (SPD) am
Dienstag in Berlin vorstellte.
Eine aktuelle Anfrage der Linken
zeigt nun: In Hamburg wurden in diesem Jahr sechs Frauen durch
ihren Partner oder Ex-Partner getötet – das sind so viele wie in den
beiden Vorjahren zusammen, wie aus der Senatsantwort hervorgeht.
In Hamburg gibt es fünf Frauenhäuser
„Gewalt in Partnerschaften geht in der Regel von Männern aus und
richtet sich gegen Frauen“, erklärt die frauenpolitische Sprecherin
der Fraktion, Cansu Özdemir. „Das Problem darf nicht
individualisiert werden, sondern muss als strukturelles Phänomen
anerkannt, sichtbar gemacht und bekämpft werden. Das Dunkelfeld ist
immer noch furchtbar hoch.“
Nicht nur bundesweit, auch in Hamburg
sind die Frauenhäuser, die Frauen in Gefahrensituationen Zuflucht
und Schutz bieten, überlastet. Fünf Frauenhäuser mit insgesamt 194
Plätzen gibt es bislang in der Hansestadt.
Ein weiteres mit 30
Plätzen wurde von Rot-Grün beantragt und ist bereits in Planung. Den Linken ist das zu wenig. In einem Antrag fordern sie die
Schaffung von 230 Frauenhausplätzen. „Das sind Plätze, die Leben
retten könnten“, so Özdemir. Der Antrag wird am kommenden Mittwoch
in der Bürgerschaft debattiert.