Hamburg. Die Ausschreibungen werden jetzt vorbereitet: Der Radweg auf der Wasserseite wird auf die Straße verlegt.
Der City-Ausschuss der Bezirksversammlung Mitte hat getagt, und die Grünen haben ihre Forderungen nach mehr Grün am Jungfernstieg erneuert. Die Ausschreibungen für den Umbau laufen aber bereits, die wesentlichen Beschlüsse sind längst gefasst. Die Pflanzung zusätzlicher Bäume soll aber jetzt noch geprüft werden. Klar ist: Der Radweg auf der Wasserseite des Jungfernstiegs, der sich über den breiten Fußweg schlängelt, wird auf die Fahrbahn verlegt werden. Im August 2020 soll es losgehen, der Abschluss der Arbeiten ist für November desselben Jahres geplant.
Der Radweg vor dem Alsterpavillon hebt sich farblich kaum vom Pflaster des Gehwegs ab und schlängelt sich zwar malerisch, aber für viele eher unmotiviert durch den belebten Boulevard. Die Folge der kurvigen und insgesamt wenig akzeptierten Radwegeführung sind regelmäßige Konflikte zwischen Fußgängern und Radlern, die sich regelmäßig auf dem Weg des jeweils anderen begegnen und Beinahe-Kollisionen produzieren oder sogar tatsächliche Unfälle. Dem soll nun abgeholfen werden.
Droßmann: Planungen sind noch "unscharf"
Die Baumaßnahme ist eingebettet in die Sanierungen sämtlicher Uferseiten rund um die Binnenalster. Der Ballindamm wird zum Boulevard umgebaut, mit breitem Gehweg am Ufer und deutlich mehr Grün und Radfahrsteifen. Im Juni 2019 sollen die Maßnahmen starten, im August des Folgejahres abgeschlossen sein. Auch der Neue Jungfernstieg vor dem Hotel Vier Jahreszeiten ist überplant worden, soll zwischen November 2020 und Juli 2021 im gleichen Stil eine Uferpromenade bekommen und neue Radwege auf der Straße, der Blick aufs Wasser soll freier werden.
"Die Planungen sind noch etwas unscharf", sagte Mitte-Bezirkschef Falko Droßmann (SPD) dem Abendblatt. Auch die Anwohner sollten noch mit einbezogen werden. Klar ist bereits, dass die gegenüber dem Alterpavillon liegende Lombardsbrücke und damit die vierte und letzte Uferseite der Binnenalster saniert wird. Sie hat es nötig, denn die Brücke ist in keinem guten Zustand. Aus den schadhaften Fugen des Mauerwerks wuchsen bereits kleinere Birken. Derzeit werden die Balustraden der Brücke denkmalgerecht saniert. Die Straße wurde bereits von einigen Jahren in Ordnung gebracht.
„Es ist Zeit, dass die Fehler, die Anfang 2000 am Jungfernstieg gemacht wurden, endlich revidiert werden“, betont der Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen, „der Radverkehr gehört auf die Fahrbahn und der Autoverkehr um die Binnenalster reduziert. Außerdem sollen endlich wieder Bäume auf der Seite des Alsterhauses gepflanzt werden, um den alten Alleecharakter wiederherzustellen und in heißen Sommern Kühlinseln zu schaffen. Wir fordern weiter, dass das Radfahren in der Innenstadt den Platz erhält, den es verdient, und stehen dafür in harten Verhandlungen.“