Hamburg . Jugendschutz der Polizei kontrollierte mehrere Shisha-Lounges in Hamburg. In der Bar in Hammerbrook schlugen die CO-Warner aus.
Es ist unsichtbar, geruch- und geschmacklos – und kann schon nach wenigen Minuten zum Tod führen: Kohlenmonoxid, eine unsichtbare Gefahr. Am Sonnabendabend hat ein Gas-Alarm in der Hammerbrooker Shisha-Lounge „Spirit“ für einen Einsatz der Feuerwehr gesorgt.
Der Jugendschutz der Polizei hatte mit Unterstützung des Zolls und des Bezirksamtes mehrere Shisha-Bars in Hamburg kontrolliert. Als die Beamten nach 22 Uhr die Shisha-Lounge „Spirit“ am Grevenweg überprüften, schlugen sogenannte CO-Warner aus – diese warnen vor einer erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration durch einen lauten Piepton. Die Feuerwehr wurde hinzugezogen, die samt Rettungswagen und Umweltdienst anrückte.
Shisha-Bar muss evakuiert werden
„Es wurden alle Fenster geöffnet und die Shisha Bar wurde evakuiert“, sagte Polizeisprecherin Heike Uhde am Sonntag. In dem Lokal hielten sich 80 Personen auf. „Darunter waren 16 Jugendliche, deren Eltern informiert wurden“, so Uhde. Das Betreiben der Shisha-Bar wurde nach Angaben der Polizei vorerst untersagt – „bis die Abgasanlage überprüft wurde“, sagte die Polizeisprecherin. Die genaue Ursache für die erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration ist noch nicht bekannt.
Die 80 Gäste der Lokalität wurden vor Ort untersucht. „Verletzte gab es jedoch nicht“, teilte der Lagedienst der Feuerwehr mit. Die Feuerwehr war mit 26 Einsatzkräften vor Ort.
Pro Jahr 35 Todesfälle wegen CO-Vergiftungen
Insgesamt traf der Jugendschutz der Polizei auf 21 Jugendliche, die sich nach 22 Uhr in Shisha-Bars aufhielten. Von diesen wurden die Sorgeberechtigten informiert. „Zudem wurden bei der Kontrolle Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und gewerberechtliche Verstöße festgestellt“, sagte Polizeisprecherin Heike Uhde.
Erst vor wenigen Tagen hatte die Hamburger Feuerwehr auf die Gefährlichkeit von Shisha-Bars hingewiesen. Jedes Jahr gibt es in Hamburg rund 35 Todesfälle wegen CO-Vergiftungen – infolge von Bränden, Suiziden oder Defekten an Gasthermen oder Kohleöfen. Zum Vergleich: Pro Jahr gibt es in Hamburg rund 60 Drogentote.