Hamburg. Anrufer erschleichen sich mit Originaltelefonnummer das Vertrauen. Schon 50 registrierte Fälle. Was Betroffene tun können.

Das Unternehmen Lotto Hamburg warnt vor einer besonders tückischen neuen Betrugsmasche. In den vergangenen Tagen sei es in mindestens 50 Fällen zu Anrufen bei Lottospielern in der Stadt gekommen, bei denen unter einem Vorwand persönliche Daten und Bankverbindungen erfragt wurden. Die Kriminellen gaben sich als Lotto-Mitarbeiter aus und agierten mit der originalen Kundenservice-Nummer der Hamburger Zentrale.

Betrüger nutzen echte Telefonnummer von Lotto

Dieser Rufnummernmissbrauch, so eine Sprecherin des Unternehmens, gelinge den Betrügern durch einen technischen Trick. Das Perfide an dieser Masche: Durch die Nummer der Kundenhotline erschleichen sich die Betrüger das Vertrauen der Angerufenen. Bei einem zweiten Anruf nutzen die Betrüger diesen Umstand aus. Demnach sind Fälle bekannt geworden, in denen auch Bankverbindungen abgefragt wurden.

"Etwa 50 Betroffenen haben sich in dieser Woche bei uns gemeldet", so die Sprecherin von Lotto Hamburg. Weitere Fälle sind aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bekannt. Lotto-Geschäftsführer Michael Heinrich stellt deshalb klar: „Hinter dieser Masche stecken professionelle Betrüger. Wir appellieren an unsere Kunden und alle Hamburger, wachsam zu sein und auf solche Telefonate nicht einzugehen."

Lotto fragt und wirbt nicht per Telefon

Das Unternehmen gehe sehr sensibel mit Kundendaten um. Die Bankdaten werden niemals über das Telefon verifiziert. "Wir fragen unsere Kunden am Telefon weder nach ihrer Bankverbindung noch werben wir telefonisch für unsere Produkte“, so Heinrich. Die Zentrale sei auch nicht Opfer eines Hackerangriffs geworden – die Servicenummer ist für alle im Netz sichtbar.

Betroffene sollen sich an die Hamburger Polizei wenden und Anzeige erstatten. "Wir können das leider nicht", sagt die Lotto-Sprecherin. Aus anderen Bundesländern sei bisher bekannt gewesen, dass Betrüger diese Telefonmasche anwenden, um Vorabzahlungen oder Gebühren für angebliche Gewinneinlösungen zu verlangen.