Hamburg. Verdacht auf fahrlässige Tötung. 44-Jähriger wurde beim Aufbau des Fahrgeschäfts Alpen Coaster von Wagen erfasst und starb.
Nach dem schrecklichen tödlichen Unfall eines Arbeiters auf dem Hamburger Dom ermittelt die Polizei gegen den Betreiber der Achterbahn Alpen Coaster. Es werde dem Verdacht der fahrlässigen Tötung nachgegangen, sagte der Polizeisprecher René Schönhardt: „Die Ermittler sind gemeinsam mit dem Amt für Arbeitsschutz damit beschäftigt, zunächst den genauen Hergang des Unglücks zu rekonstruieren.“
Nach den ersten Erkenntnissen arbeitete der 44-jährige Robert D. am frühen Mittwochabend gegen 17.40 Uhr mit dem Aufbau der Achterbahn, als sich der Unfall ereignete. Aus noch ungeklärter Ursache erfasste ein Wagen den Arbeiter. Er erlitt schwerste Verletzungen. „Als die ersten Rettungskräfte eintrafen, waren keine lebenserhaltenden Maßnahmen mehr möglich“, heißt es von der Feuerwehr. Der Leichnam des 44-Jährigen wurde zur Untersuchung in das Institut für Rechtsmedizin am UKE gebracht. Nach den bisherigen Erkenntnissen könnte ein Wagen früher als geplant losgefahren sein. Auch ein Selbstverschulden des 44-Jährigen, der als erfahrener Techniker beschrieben wird, ist nicht ausgeschlossen.
Bereits zwei Unfälle mit Alpen Coaster
Der Betreiber des Alpencoaster sagte dem Abendblatt auf Anfrage, der Unfall sei „sehr tragisch“. Näher will sich der Mann dazu nicht äußern und verwies auf seinen Rechtsanwalt – dieser war am Donnerstagnachmittag telefonisch nicht zu erreichen. Vor dem Unglück in Hamburg war es im Juli zu einem Unfall des Alpen Coaster in Würzburg gekommen, dabei wurden vier Menschen verletzt. Ursache war eine Fehlbedienung. Laut Medienberichten ereignete sich ein Jahr zuvor in Basel eine weitere Kollision auf einem Fahrgeschäft desselben Betreibers durch einen defekten Bremszylinder.
Laut Wirtschaftsbehörde wird die Sicherheit des „Alpencoaster“ unabhängig von dem Unglück am heutigen Freitag von Experten des TÜV überprüft. Zur Eröffnung des Winterdoms bleibt die Achterbahn aufgrund der laufenden Ermittlungen aber zunächst noch außer Betrieb.