Hamburg. Bundesverkehrsministerium sagt Millionen für Hamburger S-Bahnlinien zu. Auch für Strecken nach Elmshorn und Sylt.

Gute Nachrichten für Pendler: Die Finanzierung des Bundes für die S-Bahnlinie S4 steht – und wird noch umfangreicher ausfallen als bisher angenommen. Darüber hinaus bekommt der Hauptbahnhof einen neuen Bahnsteig, wurde am Dienstag aus Berlin bestätigt. Insbesondere die bisher stark frequentierte Verbindung in den Süden, also Richtung Harburg, wird dadurch entlastet.

Feste Zusagen des Bundes gibt es nach einem Treffen von Verkehrspolitikern in Berlin gleich für zwei Strecken der S4: Für die Verbindung vom Hauptbahnhof bis Bad Oldesloe (S4 Ost) und auch die Linie zwischen Altona und Elmshorn (S4 West). Mehrere Millionen zusätzlich wird nun Berlin tragen, da die Projekte in den vordringlichen Bedarf fallen: Die neue Einordnung begünstigt Hamburg, da die Linien auch für die überregionale Entlastung des Schienenverkehrs stehen. Die Verträge könnten bis Ende des Jahres unterschrieben sein, hieß es aus der Bundeshauptstadt.  

Eigene Gleise für die S-Bahn


Bei der S4 (Ost) geht es um eine 36-Kilometer-Strecke von
Hamburg-Hasselbrook über Ahrensburg-Gartenholz bis Bad Oldesloe
(Schleswig-Holstein). Weil der Nah-, Regional- und Fernverkehr
bisher dieselben Gleise nutzen, kommt es nach früheren Bahn-Angaben
zu Behinderungen, Verspätungen und Zugausfällen. Daher soll die
S-Bahn eigene Gleise bekommen. Der Baubeginn könnte 2020 erfolgen,
die Strecke 2027 ausgebaut sein. Ziel ist, Pendler aus der
Metropolregion besser an die Stadt anzubinden und den Hamburger
Hauptbahnhof zu entlasten.

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Berlin unterstützt die Verkehrsprojekte zu mehr als 60 Prozent und wird noch mehrere 100 Millionen Euro dazuschießen, sagte der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß (CDU), der sich für die Mobilität Hamburgs in Berlin eingesetzt hat.

Ploß, Mitglied im Verkehrsausschuss: „Für die CDU ist klar: Investitionen in die Infrastruktur und Mobilität müssen eine sehr hohe politische Priorität haben. Dass nun die S4 West von Altona nach Elmshorn und die S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe aus Berlin heraus unterstützt werden, ist eine sehr gute Nachricht für Hamburg.“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß © PR | Unbekannt

Der neue Bahnsteig soll am Gleis 9 gebaut werden, für 30 Millionen Euro. Die Kosten teilen sich der Bund (90 Prozent) und die Bahn (10 Prozent). Beide Projekte seien aus Sicht des Bundes wirtschaftlich. Die Gesamtkosten für beide Investitionen werden 1,2 Milliarden Euro betragen, sagte Ploß.

Bessere Verbindung nach Sylt

Für Reisende im Norden kommt noch eine weitere positive Meldung aus Berlin: Der Bund will die Bahnstrecke nach Sylt zweigleisig ausbauen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) stufte auch den Abschnitt zwischen Niebüll und Klanxbüll im Bundesverkehrswegeplan in die Top-Kategorie mit einer gesicherten Finanzierung hoch. "Wir wollen die Marschbahn zweigleisig ausbauen und damit die Verbindung nach Sylt schneller und zuverlässiger machen", sagte Scheuer. Dazu gehört zudem der zweigleisige Ausbau auf der Nordseeinsel selbst zwischen Morsum und Tinnum inklusive der Autoverladung. Im vordringlichen Bedarf sind 221 Millionen Euro vorgesehen.