Hamburg. Mehr als 15 Jahre lang war ich durch die Lande getingelt. Schließlich hatten meine Frau und ich Sehnsucht nach dem Norden.
Die Entscheidung stand fest – es sollte zurück nach Hamburg gehen. Weg aus Stuttgart, wieder in die alte Heimat, die ich Mitte der 1980er-Jahre nach dem Abitur verlassen hatte. Meine schwangere Frau und ich hatten Sehnsucht nach dem Norden. Mehr als 15 Jahre lang war ich durch die Lande getingelt: Von Münster über Köln, Madrid, den Niederrhein und Schwerin landete ich bei der Stuttgarter Zeitung. Eine schöne, lehrreiche Zeit, aber nun sollte es wieder Hamburg sein. Nur der Job fehlte. Am liebsten zu einer Tageszeitung. Die Bewerbung für das Abendblatt war schnell geschrieben – ab damit in die Post.
Chancen rechnete ich mir durchaus gute aus. Es war die Zeit des Neuen Marktes, Wirtschaftsredakteure waren begehrt. Nur wenige Tage nachdem ich die Bewerbung in den Briefkasten geworfen hatte, hielt ich die Antwort in den Händen. „Leider haben wir keinen Bedarf“, schrieb mir der damalige Abendblatt-Chefredakteur Peter Kruse in dürren Worten. Kurz darauf las ich – zu meiner Überraschung – eine Stellenanzeige in einer überregionalen Zeitung: Das Abendblatt suchte Wirtschaftsredakteure.
Erneut sendete ich meine Bewerbung gen Norden, diesmal an den damaligen Ressortleiter Hanno Wiedenhaus. Die Einladung zum Bewerbungsgespräch kam prompt, und nach einem halbstündigen Gespräch folgte bereits die Zusage. Zwei Monate später stellte Peter Kruse mich schließlich in der Großen Konferenz der Redaktion vor. „Willkommen beim Abendblatt.“