Hamburg. Was in der Stadt passiert: Feuerwehr löscht Kellerbrand in Mehrfamilienhaus, Ausfälle und Verspätungen bei der Bahn und Metronom.

Aktuelle Nachrichten aus der Stadt, besondere Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses – hier in den Hamburg-News.

Einbrecher zerstören Billardtisch im Seemannsclub Duckdalben

Unbekannte haben Ende vergangener Woche im Seemannsclub Duckdalben in Waltershof eingebrochen. Diese hätten "mit großer Gewalt" eine der Eingangstüren aufgebrochen. Das teilte der Seemannsclub am Montag mit. Die Einbrecher erbeuteten demnach zwar nur eine vergleichsweise geringe Menge Geld aus einem der Spendenbehälter – der materielle Schaden sei jedoch weitaus größer: So sei durch den Glasbruch eine der Zugangstüren nicht mehr zu nutzen und einer der Billardtische sei nicht mehr spielbereit.

„Die Diebe schädigten nicht nur den Club, sondern besonders die Seeleute", so Anke Wibel und Jan Oltmanns von der Clubleitung. "Ein Billard-Tisch hat für Seeleute eine besondere Bewandtnis. An Bord eines Schiffes kann man vieles spielen, nur nicht Billard. Wenn Seeleute einen Billardtisch sehen und die Kugeln still liegen, haben sie ein Gefühl von Heimat. Dann merken, sie haben wieder festen Boden unter den Füßen und wissen: Wir sind an Land. Wir sind in Hamburg.“

Das LKA 7 übernimmt die Ermittlungen der Sonderkommission

Die nach den G-20-Ausschreitung in Hamburg gegründete Sonderkommission "Schwarzer Block" ist heute aufgelöst worden. Damit würden die Fahndung und die Ermittlungen gegen die Randalierer aber nicht beendet, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Künftig werde sich die Staatsschutzabteilung im Landeskriminalamt (LKA 7) mit den Straftaten rund um den G-20-Gipfel im Juli 2017 beschäftigen. Eine Ermittlungsgruppe wurde hierfür eingerichtet.

In der Soko "Schwarzer Block" arbeiteten zeitweise bis zu 180 Mitarbeiter. Sie gingen mehreren Hundert Hinweisen und Spuren nach und sichteten Fotos und Videos, die zusammen ein Datenvolumen von 100 Terabyte hatten. Daraus ergab sich die bislang umfangreichste Öffentlichkeitsfahndung der Hamburger Polizei. Fotos von 281 Menschen wurden veröffentlicht, von denen bislang 73 Personen identifiziert werden konnten. Somit konnten die Ermittler ein Viertel der in diesen Öffentlichkeitsfahndungen gezeigten Verdächtigen identifizieren. Ferner ergaben sich 3400 Ermittlungsverfahren gegen mehr als 850 namentlich bekannte Beschuldigte

Polizeipräsident Ralf Martin Meyer: "Die Arbeit der Soko Schwarzer Block ist eine Erfolgsgeschichte. Akribische und innovative Ermittlungsarbeit, Beharrlichkeit und der unermüdliche Einsatz der Kolleginnen und Kollegen haben dazu geführt, dass eine große Zahl der während des G2-0-Einsatzes begangenen Straftaten aufgearbeitet und Straftäter beweissicher der Justiz überstellt werden konnten beziehungsweise können." Die Ermittlungsgruppe werde diese Arbeit mit ebenso großem Engagement fortsetzen.

Polizisten nehmen gesuchten Mann im Hauptbahnhof fest

Bundespolizisten haben in der Nacht zu Montag im Hamburger Hauptbahnhof einen per Haftbefehl gesuchten Mann festgenommen. Eine Präsenzstreife entdeckte den Mann gegen 1.30 Uhr regungslos auf einer Bank liegend. Nach mehrfachen Weckversuchen durch die Beamten wachte der 40-Jährige auf. Die anschließende Überprüfung der Personalien ergab eine Ausschreibung zur Festnahme. Seit Ende August wurde der Mann mit einem Haftbefehl wegen Eigentumsdelikten gesucht. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Gesuchte der Untersuchungshaftanstalt zugeführt.

Ehemann lag auf dem Bett und war stark verwest

Sie konnte sich wohl nicht trennen: Eine 73-Jährige hat ihren toten Ehemann (74) eineinhalb Jahre lang in der gemeinsamen Wohnung aufbewahrt. Die Staatsanwaltschaft Hamburg bestätigte am Montag den Vorfall. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Demnach hatte sich der Verwalter einer zweistöckigen Wohnung im vornehmen Hamburger Stadtteil Pöseldorf Sorgen um das Ehepaar gemacht. Er hatte den Ehemann seit eineinhalb Jahren nicht gesehen. Er verständigte die Polizei, die am 19. September nach dem Rechten sah.

Als die Ehefrau ein verschlossenes Zimmer nicht öffnen wollte, wurden die Beamten misstrauisch. Auf dem Bett in dem Zimmer fanden sie die Leiche des Ehemannes, die schon stark verwest war. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an, fand aber keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden. "Es handelt sich wohl um ein tragisches Familiengeschehen", sagte Sprecherin Nana Frombach. "Die alte Dame hatte wohl Schwierigkeiten, loszulassen." Um den Fall endgültig zu klären, wurde eine chemisch-toxikologische Untersuchung angeordnet, die mehrere Wochen dauern kann. Bisher konnte die 73-Jährige noch nicht vernommen werden. Sie sei durch die Vorkommnisse zu sehr belastet.

Reinigen einer Fensterscheibe kostet knapp 50 Euro

Von unten sieht es aus wie Szenen aus einem Actionfilm: Wie Spiderman klettern neun Männer mit schwerer Ausrüstung die rote Backsteinfassade des alten Kaispeichers hoch, auf dem die Elbphilharmonie errichtet wurde. Sie hängen an Seilen, ein kleiner Motor zieht sie allmählich nach oben. Nach ein paar Minuten haben die Männer ihr eigentliches Ziel erreicht: die Glasfassade von Hamburgs spektakulärem neuen Wahrzeichen. In schwindelerregender Höhe - die höchste Stelle ist 110 Meter hoch - beginnen sie sich langsam abzuseilen. Doch sie sind keine Geheimagenten im Auftrag ihrer Majestät. Ihre Mission: Die 1100 Fensterscheiben wieder zum Strahlen zu bringen.

Fensterputzer seilen sich an Elbphilharmonie ab

Claudia Strenkert, Hornistin des Elbphilharmonieorchesters spielt, während Fensterputzer die Fassade reinigen
Claudia Strenkert, Hornistin des Elbphilharmonieorchesters spielt, während Fensterputzer die Fassade reinigen © dpa | Axel Heimken
Ein Industriekletterer hat sich and er Fassade der Elbphilharmonie abgeseilt,...
Ein Industriekletterer hat sich and er Fassade der Elbphilharmonie abgeseilt,... © dpa | Axel Heimken
... um die Fenster zu reinigen
... um die Fenster zu reinigen © dpa | Axel Heimken
Alle drei Monate werden die Fenster der Elbphilharmonie geputzt
Alle drei Monate werden die Fenster der Elbphilharmonie geputzt © dpa | Axel Heimken
Für die 1100 Fenster brauchen die Fensterputzer rund drei Wochen
Für die 1100 Fenster brauchen die Fensterputzer rund drei Wochen © dpa | Axel Heimken
In voller Montur sehen die Industriekletterer wie Bergsteiger aus: Helm, Regenzeug, Schutzstiefel, Kletterausrüstung und etliche Karabinerhaken
In voller Montur sehen die Industriekletterer wie Bergsteiger aus: Helm, Regenzeug, Schutzstiefel, Kletterausrüstung und etliche Karabinerhaken © dpa | Axel Heimken
1/6

"Das ist schon der coolste Job der Welt", sagt Industriekletterer Steffen Falkenberg, der seit der Eröffnung der Elbphilharmonie im Januar 2017 dabei ist. "Die Aussicht da oben ist einfach grandios." Manchmal müsse er aufpassen, dass er sich nicht zu sehr von den vorbeifahrenden Schiffen ablenken lässt. "Angefangen hat alles beim Klettern in der Sächsischen Schweiz. Irgendwann wollte ich dann auch beruflich klettern", sagt der Berliner, der zuvor als Schlosser und Feuerwehrmann gearbeitet hat. Die Arbeiten an der Elbphilharmonie seien dabei jedes Mal etwas Besonderes: "Das ist fast wie ein Volksfest. Die ganze Zeit schauen uns die Besucher der Elbphilharmonie beim Arbeiten zu."

Drei Mal im Jahr werden die Fensterfronten der Elbphilharmonie gereinigt. Pro Putzvorgang belaufen sich die Personalkosten auf rund 50.000 Euro, hinzu kommen 2000 Euro für Gerüste und Material. Das bedeutet: Einmal Fensterputzen bei der Elbphilharmonie kostet 52.000 Euro oder knapp 50 Euro pro Fensterscheibe. Für die 16.000 Quadratmeter - das ist in etwa die Größe von zwei Fußballfeldern - haben die Industriekletterer rund drei Wochen Zeit.

Grafitti-Sprayer besprühen Hochbahnwaggons – Festnahme

Die Polizei hat in der Nacht zu Montag einen 24-jährigen Norweger und einen 25-jährigen Schweden wegen des Verdachts der Sachbeschädigung an Hochbahnwaggons vorläufig festgenommen. Laut Polizei hatten Hochbahn-Mitarbeiter auf der Abstellanlage Berliner Tor in St. Georg ein verdächtiges Klackern gehört und kurze Zeit später zwei junge Männer mit Farbanhaftungen an den Händen entdeckt, die offenbar zuvor zwei Waggons in einer Gesamtfläche von 110 Quadratmeter besprüht hatten.

Die Hochbahn-Mitarbeiter übergaben die Tatverdächtigen der Polizei. Am Tatort wurden diverse Spraydosen am Tatort sichergestellt. Die Verdächtigen wurden nach erkennungsdienstlicher Behandlung einem Haftrichter zugeführt. Der Gesamtschaden beträgt circa 15.000 Euro. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Baustellen sorgen für Verkehrschaos in der Innenstadt

Wegen der Sperrung des Wallringtunnels in der City kommt es seit dem Morgen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Laut einem Sprecher der Verkehrsleitzentrale stockt es derzeit rund um den Hauptbahnhof: "Besonders betroffen sind die Straßen An der Alster, die Lombardsbrücke und die Kurt-Schumacher-Allee." Der HVV meldet, dass die Buslinie 112 wegen des Staus in der City mit erheblichen Verspätungen fährt. Zudem würden die Haltestellen wie beispielsweise an der Repsoldstraße oder Spitalerstraße nicht angefahren, die Busse über den Jungfernstieg umgeleitet.

Bis zum 15. Oktober bleibt der Wallringtunnel wegen Bauarbeiten gesperrt. "Wir haben Ferien und da wird derzeit viel gebaut", heißt es aus der Verkehrsleitzentrale. Eng wird es in den Herbstferien auch auf der Max-Brauer-Allee. Zwischen der Königstraße und Palmaille steht je Fahrtrichtung nur eine Spur zur Verfügung. Auch im Süden Hamburgs gibt es derzeit auf der Winsner Straße ein Nadelöhr. Wegen Bauarbeiten zwischen dem Winsener Stieg und Meckelfelder Weg steht pro Richtungsfahrbahn nur eine Spur zur Verfügung.

Geduld und Zeit müssen zudem Pendler mitbringen, die über die Elbbrücken (225) in die Innenstadt wollen. Dort stehen wegen Bauarbeiten nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Am Montagmorgen staute sich der Verkehr dort auf zwei Kilometern Länge.

Ausgebüxte Rindviecher blockieren Bahnstrecke

Weil Rinder auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Lübeck herumlaufen, ist der Zugverkehr zwischen den Hansestädten am Morgen zum Erliegen gekommen. Laut Pressestelle der Deutschen Bahn wurden alle Züge an Bahnhöfen auf der Strecke zurückgehalten, bis sichergestellt ist, dass alle Kühe wieder eingefangen sind. Gegen kurz nach 10 Uhr war die Strecke wieder frei.

"Die Lochis" spielen in Hamburg und Schleswig-Holstein

Das auf YouTube bekannt gewordene Comedy- und Gesangsduo "Die Lochis" kommt nach Hamburg und Schleswig-Holstein. Die Zwillingsbrüder Heiko und Roman Lochmann geben am Dienstag um 19 Uhr zunächst ein Konzert im Veranstaltungszentrum Pahlazzo in Pahlen (Kreis Dithmarschen). Einen Tag später stehen die beiden 19-Jährigen aus Südhessen dann im Docks in Hamburg auf der Bühne und am Sonnabend noch einmal in Kiel.

Heiko (l.) und Roman Lochmann sind
Heiko (l.) und Roman Lochmann sind "Die Lochis" © dpa

Die Internet-Stars, die Millionen Social-Media-Abonnenten haben, sind vor allem bei Kids und Teenies beliebt. Konzertbesucher unter 14 Jahren müssen den Veranstaltern zufolge von einem Erwachsenen begleitet werden. Ende August haben die Zwillingsbrüder ihr zweites Album "#WhatisLife" veröffentlicht. Entstanden seien die Songs - eine Mischung aus fröhlichem Pop, elektronischen Beats, Disco-Anklängen und Hip-Hop - in der Nähe von Bangkok.

Feuerwehr löscht Kellerbrand im Mehrfamilienhaus

Im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Neuenfelder Straße in Wilhelmsburg ist um kurz vor Mitternacht ein Feuer ausgebrochen. Ein Zeuge sah durch ein Kellerfenster einen Feuerschein und alarmierte die Feuerwehr. Als die Retter am Einsatzort eintrafen, war das Treppenhaus des sechsgeschossigen Hauses bereits völlig verqualmt. Nach Angaben der Feuerwehr standen sechs Menschen an den Fenstern in ihren Wohnungen und machten auf sich aufmerksam. Mit Atmenschutzgeräten drangen Feuerwehrleute in den Keller und löschten die Flammen. Anschließend wurde der Treppenraum belüftet. Für die Menschen in den Wohnungen habe während des Einsatzes keine Gefahr bestanden.

Ausfälle und Verspätungen beim Metronom und der Bahn

Am Montagmorgen sind zahlreiche Verbindungen in Richtung Süden ausgefallen. Die Metronom Eisenbahngesellschaft teilte am Sonntagabend mit, dass Reparaturarbeiten an der Strecke Uelzen-Lüneburg-Hamburg über das Wochenende noch nicht abgeschlossen werden konnten. Die Strecke zwischen Hamburg und Maschen war aufgrund mutwillig beschädigter Kabel am Freitag vorübergehend voll gesperrt worden. Auch bei der Bahn kommt es deswegen zu Verzögerungen auf der Strecke Hamburg-Hannover. Die Züge werden umgeleitet und brauchen bis zu 25 Minuten länger.

Die Hamburg-News von Sonntag