Hamburg. Rot-Grün investiert im Doppelhaushalt 2019/2020 fast 15 Millionen Euro zusätzlich in Hallen und Plätze. Wer davon profitiert.

Mehr Geld für städtische Hallen und Plätze, zusätzliche Mittel für vereinseigene Anlagen und den Masterplan ActiveCity – der Hamburger Senat startet für die nächsten beiden Jahre seine bislang größte Investitionsoffensive in den Sportstättenbau. Insgesamt will die Stadt im kommenden Doppelhaushalt 2019/2020 dafür 14,86 Millionen Euro zusätzlich ausgeben.

Der rot-grüne Senat hatte bei seinen Haushaltsberatungen bereits die Aufstockung der Mittel für die „Produktgruppe Sport“ um 4,36 Millionen Euro (2,36 Millionen für Bezirkssportanlagen, 2,0 Millionen für die Landesleistungszentren) empfohlen, auf Antrag der Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen und deren sportpolitischen Sprecherinnen Juliane Timmermann (SPD) und Christiane Blömeke (Grüne) soll die Bürgerschaft jetzt weitere Haushaltsmittel für den Sport in Höhe von 10,5 Millionen Euro beschließen. Die 4,36 Millionen Euro kämen dafür aus dem Haushalt, 2,7 Millionen aus dem städtischen Sanierungsfonds, 7,8 Millionen aus der zentralen Investitionsreserve der Finanzbehörde.

Symbolträchtiger Ort

Der Ort des Zusammentreffens hätte symbolträchtiger nicht sein können. An­dreas Wolff, Geschäftsführer der Hamburger Turnerschaft von 1816, hatte Finanzsenator Andreas Dressel, Sportstaatsrat Christoph Holstein (beide SPD), Timmermann und Blömecke auf die Baustelle des neuen Sportkomplexes seines Clubs am Hammer Sievekingdamm eingeladen. 10,47 Millionen Euro kostet dieses Projekt. 6,625 Millionen steuert die Stadt bei. Die Eröffnung ist für Anfang 2019 geplant. „Kein Bereich leistet für unsere Megathemen wie gesellschaftlichen Zusammenhalt, Gesundheit, Inte­gration und Inklusion mehr als der Sport.

Jeder Cent ist hier sinnvoll investiert. Wir bleiben dabei nicht auf halbem Weg stehen, wir machen das zu einer unserer Schwerpunktaufgaben“, sagte Finanzsenator Dressel. Und Blömeke ergänzte: „Wir fördern den Sport, investieren damit in die Lebensqualität unserer Stadt. Nie zuvor hat eine Hamburger Regierung 10,5 Millionen Euro zusätzlich zur Grundförderung des Sports finanziert. Das zeigt, welchen Stellenwert der Sport in der rot-grünen Koalition hat.“ Mitstreiterin Tim- mermann betonte, dass dank der zusätzlichen Mittel „acht Millionen Euro in den Kinder-, Jugend- und Breitensport fließen.“ Damit profitiere am Ende jeder zweite Hamburger von den Maßnahmen.

Mit dem Haushaltsbeschluss würde zugleich der Rahmen für die Vergabe von Sportförderkrediten der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) von fünf auf zehn Millionen Euro im Jahr verdoppelt. Die Vergabe der IFB von zinsgünstigen Darlehen mit langer Laufzeit ist für Vereine besonders attraktiv, weil die Stadt für diese bürgt und sie damit als Eigenkapital gelten. Beim Hamburger Sportbund (HSB) lagen in diesem Jahr Förderanträge der Clubs für Baumaßnahmen von rund 33 Millionen Euro vor.

„Mit diesem Gesamtpaket liegen wir bei der Sportförderung auf einem historischen Rekordniveau“, sagte Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD). „Vom Breiten- bis zum Spitzensport profitieren alle – und am meisten die Lebensqualität und der Zusammenhalt in unserer Stadt.“ Insgesamt werden allein die Investitionen in öffentliche Sportanlagen, vornehmlich der Bau von Kunstrasenplätzen, in den nächsten Jahren von 7,6 auf rund 8,9 Millionen Euro erhöht.

Weitere 52 Hallenfelder

Hinzu kommen Bau und Sanierung von Schulsporthallen. In den Jahren 2019/2020 sollen weitere 52 Hallenfelder gebaut, 39 saniert werden. Kosten: 95,5 Millionen Euro. Seit 2011 wurden für diesen Komplex mehr als 300 Millionen Euro ausgegeben.

Die zusätzlichen Ausgaben könnten den HSB überzeugen, das Angebot der Stadt über einen neuen Sportfördervertrag für 2019/2020 anzunehmen. Bisher waren dem Sportbund die offerierten 10.143.850 Euro pro Jahr zu wenig; eine Steigerung von 922.000 Euro gegenüber der Vereinbarung für 2017/18, nach HSB-Lesart jedoch nur ein Plus von rund 400.000 Euro. Zuletzt stockten die Gespräche zwischen Stadt und Verband.