Was in der Stadt passiert: Senat registriert 214 Schulschwänzer, Randalierer verletzt Polizisten und Steffen Henssler im Quoten-Tief.

Aktuelle Nachrichten aus der Stadt, besondere Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses – hier in den Hamburg-News.

400.000 Besucher beim verkaufsoffenen Sonntag

In der Hamburg Innenstadt und der HafenCity konnten die Shopper am verkaufsoffenen Sonntag nicht nur Geld ausgeben: Sie sahen Attraktionen rund um das Filmfest, und im Hanse-Viertel beeindruckten Mitglieder der Stage School Hamburg mit einer professionellen Darbietung aus dem Musical Fame. Die Resonanz hätte besser sein können. „Insgesamt kamen 400.000 Menschen“, sagte City-Managerin Brigitte Engler. „Der Besuch war gut, aber nicht sehr gut".

Versuchtes Tötungsdelikt: Richter erlässt Haftbefehl

Nach einer Messerstecherei am Donnerstagabend an der Talstraße auf St. Pauli ist gegen einen 37-jährigen Rumänen Haftbefehl erlassen worden. Wie berichtet, waren vier Männer auf offener Straße in Streit geraten. Einer zog ein Messer und stach auf die beiden Kontrahenten ein. Anschließend flüchtete er mit seinem Begleiter. Die beiden 28 und 30 Jahre alten Opfer kamen in Krankenheäuser. Einer erlitt einen Lungenstich und schwebte in Lebensgefahr. Ärzte retteten in einer Notoperation sein Leben.

Ermittlungen der Mordkommission führten zu dem 37-Jährigen, der per Haftbefehl gesucht wurde. Noch während der Fahndung stellte sich der Rumäne. Zusammen mit seinem Anwalt kam er am Freitag ins Polizeipräsidium. Nach Angaben der Polizei sollen Nichtigkeiten der Grund für die Auseinandersetzung gewesen sein.

Polizei nimmt mutmaßlichen Drogendealer fest

Die Polizei hat bei einem Routineeinsatz einen mutmaßlichen Drogendealer festgenommen. Ferner stellten die Beamten 300 Gramm Marihuana, diverses Verpackungsmaterial sowie weitere Drogen-Utensilien und 2230 Euro mutmaßliches Dealergeld sicher. Nach Angaben der Polizei alarmierten Nachbarn des 25 Jahre alten Mieters die Beamten am frühen Sonnabendmorgen wegen einer Ruhestörung. Als die Polizei am Einsatzort an der Straße Laufgraben in Rotherbaum eintraf und der junge Mann die Wohnungstür öffnete, nahmen die Polizisten starken Marihuanageruch wahr.

Sofort habe der 25-Jährige versucht die Tür zu schließen, die Beamten konnten dies aber verhindern. Der Mieter sowie ein 27 Jahre alter Bekannter, der sich in der Wohnung aufhielt, wurden vorläufig festgenommen und kamen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder frei.

1500 Menschen demonstrieren gegen Pflegenotstand

Rund 1500 Menschen sind dem Aufruf des "Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus" gefolgt und haben am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt gegen den Pflegenotstand in Klinken protestiert. Die Volksinitiative kritisiert dabei auch die ablehnende Haltung der Regierung. Diese soll in einem ersten Gespräch angekündigt haben, weitere Treffen zu unterbinden, sollte das Bündnis ein Volksbegehren wie geplant Anfang Oktober einreichen. Ferner müsste das Verfassungsgericht angerufen werden.

Christoph Kranich, Sprecher der Initiative: „Wir fordern die Regierungsfraktionen auf, ohne Vorbedingungen weiter mit uns zu reden, auch wenn wir das Volksbegehren fristgemäß einreichen."

Die Linke kritisiert Umgang mit Schulschwänzern

Die Hamburger Schulbehörde hat im vergangenen Jahr 214 Schulpflichtverletzungen gezählt. 2016 wurden 207 Fälle von Schulschwänzen bekannt, 2015 waren es sogar 250. Dies ist das Ergebnis einer Kleinen Anfrage der Links-Fraktion. Auffällig ist daran, dass die meisten Schulschwänzer Grundschüler sind. Von den 214 Schwänzern in 2017 waren 123 Grundschüler.

Allerdings dürften die Zahl nur ein Ausschnitt und die tatsächliche Zahl an Schulschwänzern weitaus größer sein. Denn nur die Daten aus Grundschulen, Sonderschulen, Gymnasien und Privatschulen werden für die Erhebung erfasst. Für Stadtteilschulen werden keine Zahlen ermittelt. Dies kritisiert Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion: „Das ist frech gegenüber der Arbeit der Stadtteilschulen und fahrlässig gegenüber den Belastungen der Schüler und Schülerinnen.“

Scharfe Kritik übt Boeddinghaus insbesondere am Umgang mit Schulschwänzern: „An Hamburger Schulen besteht ein Problem mit Schulabsentismus, dem sich weder Senat noch Behörde angemessen stellen.“ Es fehle der Wille an dem Problem zu arbeiten. "Die einzige Antwort, die der Senat kennt, ist Repression,“ ärgert sich Boeddinghaus.

Dies bekommen insbesondere die Menschen in einkommensschwachen Stadtteilen zu spüren. Während laut Senatsantwort in reicheren Stadtteilen wie Eppendorf, Blankenese oder Marmstorf die Zahl der verhängten Bußgelder zwischen 2015 und 2017 bei maximal elf liegt, sind es nach Angaben des Senats in Steilshoop 63, Harburg 159 und Wilhelmsburg gar 243 Fälle. „Dort, wo wenig Geld ist, langt die Hansestadt nochmals zu. Die Eltern werden doppelt gestraft: am Geldbeutel und in der Beziehung zu den Kindern“, kritisiert Boeddinghaus.

Dabei verhängt die Behörde immer mehr Bußgelder. 2015 lag der Gesamtwert der Forderung bei 122.201,71 Euro. Tatsächlich eingenommen hat die Stadt 51.458,12 Euro. 2016 waren es Bußgelder in Gesamthöhe von 132.808,33 Euro, gezahlt wurden 73.204,71 Euro. Im vergangenen Jahr nahm die Behörde sogar 86.146,62 Euro ein, bei Forderungen von 161.716 Euro.

Steffen Henssler im Quoten-Tief

Hamburgs Star-Koch Steffen Henssler muss eine weitere Publikums-Schlappe einstecken. Seine ProSieben-Show „Schlag den Henssler“ wollten am Sonnabend nur 1,10 Millionen Zuschauer (5,0 Prozent Marktanteil) sehen. Die Show dauerte fast fünf Stunden. In der Werbezielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer lag der Marktanteil bei 7,9 Prozent, so tief wie noch nie. Bei den TV-Quoten vorn lag der ZDF-Krimi „München Mord: Die ganze Stadt ein Depp“ (Marktanteil 19,6 Prozent) vor „ Hirschhausens Quiz des Menschen“ im Ersten mit 14,9 Prozent.

Mann beleidigt und belästigt Reisende in Regionalbahn

Ein völlig betrunkener Mann hat am späten Sonnabend mehrere Reisende und den Zugbegleiter in einer Regionalbahn belästigt und beleidigt. Weil sich der Randalierer, bei dem später ein Atemalkoholwert von 2,3 Promille gemessen wurde, weigerte, den Zug am Bahnhof Harburg zu verlassen, alarmierte der Zugbegleiter die Bundespolizei.

Als diese den aggressiven Mann abführen wollte, schlug er um sich, ließ sich immer wieder fallen oder versuchte, die Pistole oder den Schlagstock der Beamten zu greifen. Einen Polizisten biss der Mann ins Bein und verletzte ihn. Zwei weitere Beamte wurden durch Schläge ins Gesicht oder Stürze verletzt, weil sich der Angreifer plötzlich fallen ließ und die Polizisten mit zu Boden riss.

Nachdem der Mann aus Husum wieder ausgenüchtert war, durfte er das Polizeirevier verlassen. Die Beamten leiteten gegen ihn ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs, Beleidigung, Hausfriedensbruch und Körperverletzung ein.

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