Hamburg. Der 21-Jährige hatte eine drei Jahre jüngere Frau nach einem Reeperbahn-Besuch verfolgt und in Rissen vergewaltigt.
Wegen Vergewaltigung einer 18-Jährigen in Rissen hat das Landgericht am Donnerstag einen 21 Jahre alten Rumänen zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Ungewöhnlich: Der zum Tatzeitpunkt noch Heranwachsende wurde nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt. In den mit Abstand meisten Fällen genießen Heranwachsende in Hamburg die Vorzüge des milden Jugendstrafrechts.
Nach Überzeugung des Gerichts war das spätere Opfer nach dem Besuch der Reeperbahn am frühen Morgen des 17. Februar in Rissen aus der S-Bahn gestiegen. Gheorghe A. folgte ihr, umklammerte sie kurz vor dem Erreichen des Elternhauses, sprühte ihr Pfefferspray in die Augen und zerrte sie in ein Gebüsch. Dann vergewaltigte er sie. Dabei habe er die junge Frau, die sich zunächst wehrte, auch gewürgt, so die Große Strafkammer 27. Die Behauptung des Angeklagten, es sei zu einvernehmlichem Sex gekommen, bezeichnete das Gericht auch vor dem Hintergrund der kalten Witterung im Februar als „lebensfremd“. Seit der Tat leidet das Opfer unter Ängsten.
Die Staatsanwaltschaft hatte zehn Jahre Haft gefordert, die Verteidigung Freispruch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.