Hamburg. Was in der Stadt passiert: Hamburg bekommt „Marion-Gräfin-Dönhoff-Brücke“. Hamburger Taxifahrer in Türkei zu Haftstrafe verurteilt.

Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.

"Straßenfußball für Toleranz" sucht neue Partner

Warben für Toleranz (v. l. n. r.): Lou Richter, Bezirksamt-Mitte-Leiter Falko Drossmann, Sportjugend-Vorstand Lena Albrecht, Christian Hinzpeter vom Verein Nestwerk und der frühere St.-Pauli-Profi Michél Mazingu-Dinzey
Warben für Toleranz (v. l. n. r.): Lou Richter, Bezirksamt-Mitte-Leiter Falko Drossmann, Sportjugend-Vorstand Lena Albrecht, Christian Hinzpeter vom Verein Nestwerk und der frühere St.-Pauli-Profi Michél Mazingu-Dinzey © WITTERS | Leonie Horky

"Straßenfußball für Toleranz/Football3“ bleibt eine Erfolgsgeschichte. Seit dem Start im Jahr 2002 haben an dem Projekt rund 31.000 Kinder teilgenommen. „Es hat sich viel verändert, auch durch die Ganztagsschulen. Wir machen das nicht mehr als offenes Jugendangebot, sondern in Kooperation mit den Schulen. Denn unsere Gesellschaft hat sich verändert. Es sind viele Flüchtlinge zu uns gekommen“, sagte Christian Hinzpeter vom Verein Nestwerk am Freitag bei der Endrunde der 17. Auflage im Wilhelmsburger Inselpark.

„Wir haben in den vergangenen zwei Jahren viel Geld aus dem Integrationsfond der Bürgerschaft erhalten. Aber nun müssen wir uns nach neuen Kooperationspartnern umsehen“, ergänzte das ehemalige Präsidiumsmitglied des FC St. Pauli. "Straßenfußball für Toleranz/Football3" wird vom Verein Nestwerk in Kooperation mit der Hamburger Sportjugend veranstaltet.

Beim diesjährigen Finale setzte sich das Team ATW/Schule Griesstraße in der Altersgruppe 8 bis 10 durch, das Team STS Maretstraße bei den fünften bis siebten Klassen. Für beide Siegerteams gab es Freikarten für ein Spiel des HSV. Für das Finale hatten sich Teams bei 40 Stadtteilturnieren qualifiziert. Zu den Besonderheiten gehört, dass von Jungs erzielte Tore erst dann zählen, wenn ein Mädchen aus derselben Mannschaft getroffen hat. Zudem gibt es einen Extrapunkt für Fairness.

Hamburg bekommt „Marion-Gräfin-Dönhoff-Brücke“

In der Hamburger Altstadt wird künftig eine neue Brücke an die langjährige "Zeit"-Chefredakteurin und Mitherausgeberin Marion Gräfin Dönhoff (1909–2002) erinnern. Die Fußgängerbrücke soll das neu entstehende Büro- und Geschäftshaus "Alter Wall Hamburg" mit den Alsterarkaden verbinden, wie die Kulturbehörde am Freitag mitteilte. In dem Haus "Alter Wall Hamburg" wird auch das Bucerius-Kunst-Forum ansässig sein. Dönhoff ist Ehrenbürgerin der Hansestadt.

Anti-Merkel-Demo abgesagt

Bei der vergangenen "Merkel muss weg"-Demonstration am 5. September auf dem Gänsemarkt sahen sich 178 Teilnehmer mit mehr als 10.000 Gegendemonstranten konfrontiert. Offenbar ein so eindrucksvolles Erlebnis, dass die Melange aus bürgerlichen Teilnehmern wie auch Hooligan-Klientel die kommende Demo im Oktober abgesagt hat.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Das gab heute Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) via Twitter bekannt. Die Kundgebungen sollten jeweils am ersten Mittwoch eines Monats stattfinden. Der Hamburger Verfassungsschutz hatte zuletzt Erkenntnisse erlangt, wonach die überwiegende Zahl der Demo-Organisatoren „rechtsextremistische Strukturen“ habe. Nach zunächst zehn Kundgebungen war die monatliche Anti-Merkel-Demo im Mai vorläufig ausgesetzt worden.

Hamburger Taxifahrer in Türkei zu Haftstrafe verurteilt

Ilhami A. (46), Taxifahrer aus Hamburg. Die türkische Polizei hatte den deutschen Staatsbürger im August festgenommen
Ilhami A. (46), Taxifahrer aus Hamburg. Die türkische Polizei hatte den deutschen Staatsbürger im August festgenommen © Privat | Privat

Einen Monat nach seiner Verhaftung ist der Hamburger Taxifahrer Ilhami A. nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung in der türkischen Stadt Elazig zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht sieht es demnach als erwiesen an, dass der deutsche Staatsbürger A. über soziale Medien Propaganda für Terrororganisationen verbreitet habe. Der Richter verhängte eine Haftstrafe von drei Jahren und eineinhalb Monaten. Die Strafe wurde jedoch zunächst ausgesetzt – der 46-Jährige ist freigelassen worden, darf die Türkei aber nicht verlassen. Sein Verteidiger kündigte an, gegen das Urteil Einspruch einzulegen.

A. hatte sich offenbar auf Facebook kritisch zur türkischen Regierung geäußert. Die Staatsanwaltschaft bezieht sich laut Anklageschrift auf Facebook-Inhalte zwischen März 2018 und Juli 2018. Ilhami A. soll darin unter anderem den PKK-Chef Abdullah Öcalan als „kurdischen Politiker und Vordenker“ bezeichnet haben. Außerdem habe er unter anderem Fotos von PKK-Kämpfern geteilt. Ilhami A. war Mitte August in dem kurdischen Dorf Saribasak in der Provinz Elazig festgenommen worden. Seitdem saß er in Untersuchungshaft. Der 46-Jährige war in die Türkei gereist, um sich um seine dort lebende Mutter zu kümmern, die erkrankt war. Augenzeugen berichteten dem NDR damals, dass Sicherheitskräfte der türkischen Polizei die Wohnung der Mutter durchsucht hatten.

Tschüs, XXL-Bus! Letzter Doppelgelenkbus wird versteigert

Der alte XXL-Bus (r.) wird gegen den neuen modernen Großraumbus CapaCity L (l.) ausgetauscht
Der alte XXL-Bus (r.) wird gegen den neuen modernen Großraumbus CapaCity L (l.) ausgetauscht © Hamburger Hochbahn

Nach 13 Jahren rollt heute der letzte XXL-Bus der Hamburger Hochbahn auf der MetroBus-Linie 5. Die fast 25 Meter langen Doppelgelenkbusse, von denen zu Hochzeiten 26 Stück in der Hansestadt unterwegs waren, haben nach Angaben der Hochbahn ihre wirtschaftliche Lebensdauer erreicht. Nun wird auch das letzte Exemplar, in dem bis zu 145 Menschen Platz finden, ausgemustert und versteigert. Der Meistbietende erhält den Zuschlag. Interessenten seien etwa Verkehrsunternehmen aus anderen deutschen Städten, sagte Hochbahn-Sprecherin Constanze Dinse. So kurven unter anderem in Aachen Hochbahn-Busse durch die Stadt.

Ersetzt werden die alten XXL-Busse durch den neuen Großraumbus CapaCity L. "Dieser wird künftig – neben der 5 – auch auf den MetroBus-Linien 6, 7 und 13 eingesetzt", heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Hochbahn. Insgesamt legt sich das Unternehmen 90 dieser Fahrzeuge zu. Das knapp 21 Meter lange Busmodell biete mehr Komfort, verfügt über Platz für 130 Fahrgäste, hat nur ein Gelenk, aber fünf Türen. Aktuell fahren 30 Busse vom Typ CapaCity L auf Hamburgs Straßen. Bis Ende 2019 wird die Flotte auf 90 Großraumbusse anwachsen.

Motorradfahrer fährt auf Pkw – Rettungshubschraubereinsatz

In Neuenfelde ist am Freitagmorgen gegen 7.30 Uhr ein Motorradfahrer auf ein Auto aufgefahren. Der Mann, 1975 geboren, erlitt bei dem Aufprall eine Unterarmfraktur, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Notarzt wurde mit einem Rettungshubschrauber zum Unfallort am Neuenfelder Hauptdeich gebracht. "Weil ein Rettungswagen länger gebraucht hätte", so Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger. Der Fahrer im Pkw blieb unverletzt. Während der Unfallaufnahme musste die Straße gesperrt werden. Dadurch kam es auch zu Verspätungen im Busverkehr.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Graffiti-Sprüher flüchtet auf Gleise

Der Zugverkehr rund um den Bahnhof Hamburg-Altona ist wegen eines Polizeieinsatzes am späten Donnerstagabend zum Erliegen gekommen. Eine Dreiviertelstunde lang fuhren dort keine Fernbahn- und S-Bahn-Züge, wie die Bundespolizei am frühen Freitagmorgen mitteilte. Grund für die Streckensperrung sei die Suche nach einem geflüchteten Graffiti-Sprüher gewesen.

Der Mann soll laut Polizei dabei beobachtet worden sein, wie er am Lessingtunnel Wände beschmierte. Als ihn Polizisten aufgreifen wollten, flüchtete er auf die Gleise und kroch unter einen abgestellten Intercity-Zug. Die Beamten veranlassten sofort einen Stopp des Bahnverkehrs, um den Mann nicht zu gefährden. Die anschließende Suche nach ihm blieb laut Bundespolizei erfolglos.

Um kurz nach Mitternacht konnten die Züge den Bahnhof Altona wieder anfahren. Die Bundespolizei bezeichnete die Auswirkungen der Streckensperrung auf den Bahnverkehr als immens.

Lesen Sie hier die News von Donnerstag