Hamburg. Was in der Stadt passiert: Kellerbrand auf St. Pauli. Frau geht auf Hadag-Fähre über Bord. Circus Krone gastiert in Hamburg.

Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.

Wohnungsverband kritisiert Nahles-Plan gegen hohe Mieten

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat scharfe Kritik am Vorstoß von SPD-Chefin Andrea Nahles zur Begrenzung der Mieten in den Ballungszentren geübt. Zu ihrem Plan, in angespannten Wohnungsmärkten für fünf Jahre alle Mietsteigerungen auf maximal die Höhe der Inflationsrate zu deckeln, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner: „Ich warne die Landes- und Bundespolitiker im Norden davor, beim Thema Wohnen mit den Sorgen und Ängsten der Menschen zu spielen. Was dem Rechtspopulisten die Flüchtlingspolitik ist, scheint dem Linkspopulisten die Wohnungsfrage zu werden.“

Der Wohnungsmarkt im Norden brauche keine Parolen: „Wir brauchen Grundstücke, niedrigere Baukosten und schnellere Baugenehmigungsverfahren. Da hat die Politik, ohne Ängste und Sorgen zu schüren, ausreichend Sacharbeit zu leisten.“

Kellerbrand auf St. Pauli

Die Feuerwehr brachte die Flammen schnell unter Kontrolle
Die Feuerwehr brachte die Flammen schnell unter Kontrolle © TV News Kontor

Bei einem Kellerbrand am Abend auf St. Pauli sind vier Personen gerettet worden. Das Feuer brach aus noch ungeklärter Ursache um 18.56 Uhr in einem siebengeschossigen Wohnhaus an der Straße Pepermölenbek auf St. Pauli aus und konnte nach etwa einer Stunde durch Feuerwehrleute gelöscht werden. Verletzt wurde niemand.

Streit um Haus-Verkauf: Mann sticht auf Ex-Frau ein

Bei einem Streit soll ein 57-Jähriger im Hamburger Stadtteil Bramfeld auf seine Ehefrau eingestochen und sie schwer verletzt haben. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge hatte sich das getrennt lebende Ehepaar am Freitag getroffen, um den Verkauf des gemeinsamen Hauses zu besprechen. Dabei entwickelte sich ein Streit, in dessen Verlauf der Ehemann die 55-jährige Frau im Vorgarten mit einem Messer angegriffen haben soll. Als Zeugen hinzukamen, ließ er von der Frau ab, die blutüberströmt zusammensackte. Der Mann flüchtete vom Tatort, wurde jedoch wenig später in der Nähe festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Die 55-Jährige schwebte zunächst in Lebensgefahr. Nach einer Not-Operation stabilisierte sich ihr Zustand. Gegen den Ehemann wurde ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen.

Mehr als 11.000 Besucher bei 15. Hamburger Theaternacht

Theaternacht im Opernloft im ehemaligen England-Terminal am Hafen
Theaternacht im Opernloft im ehemaligen England-Terminal am Hafen © Klaus Bodig

Mehr als 11.000 Theaterfreunde haben bei der 15. Hamburger Theaternacht verschiedene Einblicke in die Welt des Schauspiels gesammelt. Nach Angaben der Veranstalter zeigten am Sonnabend insgesamt 40 Bühnen mit rund 150 Programmpunkten Ausblicke auf die kommende Spielzeit. So präsentierte das Thalia-Theater „Orpheus“ in der Regie von Antú Romero Nunes, das Ernst-Deutsch-Theater Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ und das Altonaer Theater „Catch me if you can – Das Musical“, das auf Steven Spielbergs Film aus dem Jahr 2002 basiert.

Auch für Kinder gab es ab Sonnabendnachmittag ein buntes Programm. In der Hamburgischen Staatsoper wurde zum Schnupperworkshop mit dem MusiktheaterClub für Kinder geladen und auf dem HoheLuftschiff konnten verschiedene Kindertheaterstücke bestaunt werden. Mit Shuttlebussen und U- und S-Bahnen pendelten die Besucher von einem Theater zum nächsten. Die Besucherströme hätten sich aber angenehm verteilt, so dass es zu keinen langen Wartezeiten kam, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten.

64-Jährige geht auf Hadag-Fähre über Bord

Eine 64 Jahre alte Frau ist am Sonntagvormittag auf der Hadag-Fähre "Falkenstein" über Bord gegangen und in die Elbe gefallen. Ob es ein Unfall oder ein Suizid-Versuch war, ist nach Angaben der Polizei noch unklar. "Es gibt unterschiedliche Zeugenaussagen", sagte Polizeisprecherin Heike Uhde dem Abendblatt. Anfangs hieß es, die Frau habe eine Klappe der Reling geöffnet, um dort Platz zu nehmen. Dann sei sie von einer Welle erfasst worden. Doch nun gibt es offenbar Zeugen, die angeben, die Frau sei gesprungen. "Nun werden weitere Zeugen befragt und Videos ausgewertet", sagte Polizeisprecherin Uhde.

Glücklicherweise bemerkte der Führer eines Sportbootes, dass eine Person über Bord gegangen war und zog die 64-Jährige nahe der Nautischen Zentrale Hamburg aus der Elbe. "Die Frau war ansprechbar und wurde bei dem Vorfall nicht verletzt", sagte Polizeisprecherin Uhde. Ein Hubschrauber, der sofort angefordert worden war, konnte wieder abdrehen. Besucher des Elbstrands verfolgten die Rettungsaktion von Land aus.

Circus Krone gastiert nach sieben Jahren wieder in Hamburg

Nashornbulle Tsavo, 1976 geboren, bei einer Hamburg-Vorstellung 2011. Er ist eines der vielen Wildtiere des Circus Krone
Nashornbulle Tsavo, 1976 geboren, bei einer Hamburg-Vorstellung 2011. Er ist eines der vielen Wildtiere des Circus Krone © Klaus Bodig | Klaus Bodig

Circus Krone – nach eigenen Angaben der größte Zirkus der Welt – kommt nach sieben Jahren wieder nach Hamburg. Der Zirkus gastiert vom 28. September bis zum 22. Oktober auf dem Heiligengeistfeld. Die Zuschauer erwarte eine "Show der Superlative", heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Unter dem Titel "Evolution"-Jubiläumsprogramm 2018 wird eine Mischung aus klassischer Zirkuskunst und moderner Show präsentiert, bei der 54 Artisten aus 12 Nationen mitwirken.

Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone mit Elefanten in der Manege (Archivbild)
Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone mit Elefanten in der Manege (Archivbild) © picture alliance/Geisler-Fotopress /Petra Schönberger

Neben Araber-Hengsten, die mit Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone auftreten, werden auch wieder exotische Tiere wie Papageien, Elefanten, Löwen, Lamas und ein Nashorn in der Manege ihre Kunststücke zeigen – und vermutlich erneut Tierschützer auf den Plan rufen, die die Haltung der Tiere kritisieren. Als der Zirkus 2011 seine Zelte auf dem Heiligengeistfeld aufschlug, begleiteten auch Demonstranten die Premierenvorstellung – mit Plakaten, auf denen in großen Buchstaben "Tierquälerei!" stand.

Mozarts "Così fan tutte" als quietschbunter Slapstick

Die Sänger Kartal Karagedik (v.l.n.r.), Dovlet Nurgeldiyev, Ida Aldrian und Maria Bengtsson
Die Sänger Kartal Karagedik (v.l.n.r.), Dovlet Nurgeldiyev, Ida Aldrian und Maria Bengtsson © dpa

Herbert Fritschs Inszenierung von Mozarts "Così fan tutte" zur Saisoneröffnung der Hamburgischen Staatsoper ist beim Publikum bestens angekommen. Der Regisseur macht seinem Ruf als Virtuose des abgründigen Slapstick alle Ehre. Das kaltblütige Liebes- Experiment – zwei Freunde wetten mit dem Intriganten Don Alfonso, dass ihnen ihre Verlobten die Treue halten werden, wenn jemand anderes ihnen den Hof macht – führt er auf einer psychedelisch bunten Einheitsbühne durch.

Das sechsköpfige Solistenensemble um die Sopranistin Maria Bengtsson als Fiordiligi und den Bariton Pietro Spagnoli als Don Alfonso lässt sich auf Fritschs rasante Komik voll ein und überzeugt stimmlich wie darstellerisch. Sébastien Rouland am Pult des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg präsentiert eine mitreißend lebendige Mozart-Lesart.

Rothaarige Menschen treffen sich in Hamburg

Rothaarige Menschen aus ganz Europa treffen sich am Wochenende in Hamburg. Sie wollen sich austauschen, gemeinsam feiern und ein positives Zeichen setzen - denn Rothaarige sind auf der ganzen Welt in der Minderheit und kämpfen wegen ihres Aussehens oft noch mit Klischees. Die Teilnehmer des Treffens in Hamburg wollen am Sonntag zum Abschluss bei einem Gruppenfoto (11.30 Uhr) im Oberhafen zeigen, dass ihre Haarfarbe auch Spaß machen kann. „Es ist witzig, und man zeigt, wie irrelevant äußere Eigenschaften sind“, sagt einer der Veranstalter des Treffens, Tristan Rodgers, der auch ein Magazin für Rothaarige herausgibt. Beginnend vor knapp zehn Jahren in den Niederlanden gibt es inzwischen überall auf der Welt sogenannte „Redhead Days“ mit Tausenden Teilnehmern.

Besucher gehen durch den Schellfischtunnel in Hamburg. Einblicke hinter sonst verschlossene Türen gibt es beim bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ auch in Hamburg
Besucher gehen durch den Schellfischtunnel in Hamburg. Einblicke hinter sonst verschlossene Türen gibt es beim bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ auch in Hamburg © dpa | Malte Christians

Tag des offenen Denkmals in Hamburg

Einblicke hinter sonst verschlossene Türen gibt es am Sonntag beim bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ auch im Norden. In Hamburg etwa werden unter anderem Führungen veranstaltet durch die ehemalige Viktoria-Kaserne in Altona, die noch saniert wird und die als gemeinschaftlich betriebener Ort für Sozial- und Kulturprojekte genutzt werden soll. Auch viele andere Orte sind geöffnet, etwa in der Speicherstadt. Außerdem sind in der Hansestadt historische Verkehrsmittel unterwegs, etwa ein Schnellbus in Bergedorf und eine Barkasse, die zwischen dem Hamburger Hafen und dem Binnenhafen in Harburg pendelt.

Der „Tag des offenen Denkmals“ wird seit 1993 jeweils am zweiten Sonntag im September veranstaltet. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken.

Auto prallt gegen Laternenpfahl - Zwei Schwerverletzte

Bei einem Verkehrsunfall in Hamburg-Hausbruch sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Der Polizei zufolge war ein 68 Jahre alter Mann am Samstagnachmittag mit seinem Auto unterwegs, als er plötzlich nach rechts von der Straße abkam und gegen einen Laternenpfahl prallte. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Vorfall auf eine Erkrankung des Mannes zurückzuführen - worum es sich handelte, war nicht bekannt. Er und seine 46-jährige Beifahrerin wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Leonard Bernstein ist ein Komponist, Dirigent und Pianist aus den USA. Bernstein wäre am 25.08.2018 100 Jahre alt geworden
Leonard Bernstein ist ein Komponist, Dirigent und Pianist aus den USA. Bernstein wäre am 25.08.2018 100 Jahre alt geworden © dpa | Horst Ossinger

Wiederaufnahme von John Neumeiers „Bernstein Dances“

Zum 100. Geburtstag des amerikanischen Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein (1918-1990) präsentiert das Hamburg Ballett eine Wiederaufnahme von John Neumeiers Ballett „Bernstein Dances“. Die Musik Bernsteins, mit dem der gebürtige Amerikaner John Neumeier auch freundschaftlich verbunden war, hatte ihn zu mehreren Balletten inspiriert. Das Ballett stellt keine biografische Annäherung dar, sondern reflektiert Aspekte des Lebens und der Persönlichkeit des Ausnahmekünstlers. Dabei spannt es den Bogen von populären Erfolgswerken über intime Momente bis hin zu spirituell gefärbten Kompositionen.

„Ich definiere den Abend als Revue, eine lose Folge von Kompositionen und Choreografien, verbunden im Geist Leonard Bernsteins“, sagte Neumeier. Die Kostümkreationen von Giorgio Armani unterstrichen die Zeitlosigkeit der Musik und der Choreografie. In den Hauptrollen sind unter anderem Christopher Evans, Alexandr Trusch, Hélène Bouchet und Madoka Sugai zu sehen. Die musikalische Leitung hat Garrett Keast.

Die Hamburg-News vom Sonnabend