Hamburg. Vattenfall hatte Verzicht auf Anschluss seines Kraftwerks Moorburg angekündigt
Nach dem Verzicht von Vattenfall auf einen Anschluss seines Kohlekraftwerks Moorburg an die Fernwärme haben CDU und FDP scharfe Kritik am rot-grünen Senat geübt. „Offenbar hat der Grünen-Senator Kerstan sein Schicksal und das der rot-grünen Koalition an die Moorburg-Frage geknüpft“, sagte CDU-Umweltpolitiker Stephan Gamm. „Und Bürgermeister Tschentscher ist vor den Grünen eingeknickt. Damit macht auch der neue SPD-Bürgermeister in der Fernwärme-Frage abermals einen eklatanten und für unsere Stadt kostspieligen Fehler.“
Ohne den Moorburg-Anschluss „müsste das Fernwärmeunternehmen fast die Hälfte seines Unternehmenswertes in neue Anlagen investieren“, so Gamm. „Dabei würden die Wärmegestehungskosten deutlich höher sein als beim Kohlekraftwerk Moorburg und zu einer Preissteigerung von bis zu 40 Prozent führen. Bürgermeister Tschentscher hätte zum Wohle der Stadt endlich seine Führungsrolle annehmen und den grünen Spuk beenden müssen“, so Gamm. „Stattdessen wird die nächste unsinnige Entscheidung vorbereitet, um die rot-grüne Koalition bis zur nächsten Bürgerschaftswahl zu retten.“
FDP-Fraktionschef Michael Kruse warnte ebenfalls vor steigenden Preisen und sprach von einem „faulen Kompromiss“ – mit Blick auf die Idee, dass Vattenfall das Netz behält und mit der Stadt ein neues Gaskraftwerk baut, wie es nun im Gespräch ist. Der Neubau sei „ökonomisch und ökologisch dem Anschluss Moorburgs weit unterlegen“.