Hamburg . Per Auto direkt vor die Schule: Für Polizei und Elternkammer ist das ein Problem. Aber sie sehen unterschiedliche Lösungen.
Die Hamburger Polizei kritisiert eine teils chaotische Verkehrssituationen vor Schulen – bedingt auch durch Eltern-Taxis. Mit Beginn des Schuljahres seien besonders viele Eltern mit Autos unterwegs, um ihre Kinder direkt vor der Schule abzusetzen. Hinzu kommen Radfahrer und Passanten. „Die Lage ist bei Unterrichtsbeginn und -ende sehr chaotisch, je nach dem, welche Schule man sich ansieht“, sagt Michael Wenzien aus der Verkehrsprävention der Hamburger Polizei.
Auch die Hamburger Elternkammer kritisiert diese Situation. „In der Umgebung von Schulen mangelt es an Park- und Ausweichmöglichkeiten“, sagt Antje Müller, Vorsitzende der Hamburger Elternkammer. „Viele Eltern müssen ihre Kinder ein Stück zur Schule fahren.“ Die Elternkammer wünscht sich, dass in der Verkehrsplanung die Tatsache hingenommen werde, dass viele Eltern ihre Sprösslinge mit dem Auto vor die Schule fahren.
Polizisten verstärkt vor Schulen im Einsatz
Michael Wenzien glaubt nicht, dass mehr Parkplätze die Situation entschärfen würde. Er hält es für sinnvoller, wenn Kinder lernen, wie sie den Schulweg selbst meistern können: „Eltern sollten mit ihren Kindern den Weg üben, damit diese selbstsicher werden.“
Noch zwei weitere Wochen sind Polizisten verstärkt vor Schulen im Einsatz. Sie versuchen, Eltern für die Situation zu sensibilisieren. Wenn diese sich unkooperativ zeigen, verteilen sie auch Knöllchen – zum Beispiel wenn die Elterntaxis im Halteverbot stehen. In der nächsten Woche plant die Polizei, Fahrradfahrer in der Nähe von Schulen verstärkt zu kontrollieren.
Während des gesamten Schuljahres begleitet die Verkehrspräventionsabteilung der Polizei Schulprojekte, die sich mit der Sicherheit im Straßenverkehr befassen. Die Initiative muss jedoch von den Schulen selbst kommen. „Wir wollen nicht als Oberlehrer auftreten, sondern lieber begleitend wirken“, sagte Michael Wenzien. 50 Polizeiverkehrslehrer sind in Hamburg in den ersten bis vierten Klassen unterwegs, um Grundschülern Verkehrsunterricht zu geben.