Hamburg. Mit freiem Oberkörper balanciert ein Mann auf der Konstruktion aus Stahl und Glas. Wie die Hochbahn den Vorfall erklärt.

Der Hamburger Meteorologe Frank Böttcher schaut berufsbedingt oft in den Himmel und ist an einige Phänomene gewöhnt. Doch was Böttcher am Dienstag gegen 16.56 Uhr entdeckte als er im Stau Richtung Elbbrücken stand, war schon mehr als erstaunlich.

Auf dem Dach des noch unfertigen U-Bahnhofs Elbbrücken balancierte ein Mann in schwindelerregender Höhe. "Er hatte offenbar sein Hemd ausgezogen, trug weder einen Helm noch irgendwelche Sicherungen", so der Meteorologe, der den Vorgang mit seinem Smartphone festhielt. "Da sich der Mann sicher bewegte, könnte es sich durchaus um einen Bauarbeiter gehandelt haben", so Böttcher. "Doch so ganz ohne Sicherung unterwegs zu sein, ist schon seltsam."

Unsichtbare Sicherheitsleinen

Die Hamburger Hochbahn konnte den Vorfall nicht endgültig erklären. "Es ist aber ausgesprochen unwahrscheinlich, dass eine unbefugte Person auf das Dach der Baustelle gelangt ist", sagt Sprecher Christoph Kreienbaum, dem Abendblatt. "Bei dem Mann handelte es sich vermutlich um einen der Bauarbeiter." Aber war dieser auch gesichert? "Unsere Sicherheitsleinen verlaufen direkt auf dem Dachfirst und sind daher von unten nicht zu erkennen", so der Sprecher. "Einen Helm musste der Mann nicht tragen, es war ja nichts über ihm."

Polizei und Feuerwehr hatten auf Nachfrage des Abendblatts keine Erkenntnisse zu dem Vorfall.