Hamburg. Elternkammer spricht von einer „flexiblen Schuleingangsphase“. Schulsenator Rabe findet die Idee sehr gut.
Kinder, die bereits lesen und schreiben können, sollen nach dem Willen der Hamburger Elternkammer in der Grundschule von der ersten direkt in die dritte Klasse wechseln dürfen. Die Elternkammer spricht von einer „flexiblen Schuleingangsphase“. Die Vorsitzende der Elternkammer, Antje Müller, sagte im NDR, es sei eine Idee, die an die Behörden herangetragen werde. Im Treffpunkt Hamburg bei NDR 90,3 zeigte sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) offen.
Kinder, denen es „ein bisschen schwerer fällt“ hätten dann mehr Zeit, sich denselben Lernstoff in drei Jahren anzueignen, sagte Müller. Die Kinder würden heute mit sehr unterschiedlichen Ausgangslagen in die Schule kommen, erläuterte sie auch mit Blick auf zahlreiche Migrantenkinder, die etwa noch Probleme mit Deutsch hätten. „Das heißt ein Kind, das mit einer guten Lernausgangslage pfiffig, motiviert ist, könnte nach einem Jahr in die Klasse 3 übergehen, während ein Kind, dem es ein bisschen schwerer fällt, das vielleicht Deutschprobleme hat, denselben Lernstoff sich in drei Jahren aneignen könnte.“
Schulen sehen die Idee eher kritisch
Schulsenator Rabe zeigte sich angetan. „Ich finde die Idee sehr gut“, sagte er in dem Gespräch. Hamburg habe tatsächlich Schüler und Schülerinnen an den Grundschulen, die vom Lernstand drei Jahre auseinander seien. Allerdings habe er vor fünf Jahren schon ein Pilotprojekt starten wollen, aber keine Grundschule gefunden, die dafür bereit gewesen sei. Die Schule hätten es sehr kritisch gesehen, was die Umsetzung angehe. In Hamburg fand am Dienstag die Einschulung der meisten Erstklässler statt.