Hamburg. Hauptsponsor springt ab, aber Stadt springt ein. Stiftung Binnenalster ist raus. Sie soll sich nur noch um die Alstertanne kümmern.
Die Alsterfontäne ist ein Hamburger Wahrzeichen. Sie sprudelt seit 31 Jahren auf der Binnenalster. Die Initiative hatte einst Moderator Carlheinz Hollmann ergriffen. Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich die Stiftung Binnenalster für die bis zu 60 Meter hohe Fontäne und ist auch für den Betrieb verantwortlich.
Doch in Zukunft wird sich nach Abendblatt-Informationen einiges ändern, denn der Fortbestand der Alsterfontäne war in Gefahr. Hinter den Kulissen gab es zahlreiche Gespräche auf höchster Ebene. Auch Staatsrat Christoph Krupp (SPD) , Chef der Senatskanzlei, ist involviert.
Die Kosten betragen etwa 100.000 Euro pro Jahr
Aber der Reihe nach: Hamburg Wasser ist seit fünf Jahren Hauptsponsor der Alsterfontäne und hat nach Abendblatt-Informationen den „Sponsoring- und Betriebsunterstützungs-Vertrag“ zum Jahresende gekündigt. Das Budget für die Alsterfontäne und die Alstertanne (der beleuchtete Baum ist der Hingucker in der Weihnachtszeit) liegt laut Stiftung bei etwa 135.000 Euro. Davon dürften rund 100.000 Euro auf die Alsterfontäne entfallen.
Die Stiftung steuert nach eigenen Angaben rund 60.000 Euro durch Sponsorengelder bei, den Löwenanteil musste also Hamburg Wasser tragen. Es war sogar, inklusive Kosten für eine Marketingkampagne, zuletzt von einem finanziellen Engagement von 90.000 Euro die Rede. Die Stiftung teilte daraufhin der Senatskanzlei mit, dass die Fontäne ohne die Unterstützung von Hamburg Wasser nicht weiter betrieben werden könne. Doch die Hanseaten und Touristen lieben dieses Wasserspiel.
Stiftung Binnenalster für sich brüskiert
Das weiß auch der Senat. Also wurde eine Lösung gefunden, die nun allerdings die Stiftung Binnenalster brüskiert. Die Stiftung soll sich in Zukunft nur noch um die Alstertanne kümmern. Die Kosten von rund 30.000 Euro muss die Stiftung aufbringen. In diesem Jahr wird es noch einen Baum geben, der Start für die Beleuchtung soll am 29. November sein: „Wir werden danach in den Gremien entscheiden, ob wir uns in Zukunft weiter engagieren“, sagte der Vorsitzende Manhard Gerber dem Abendblatt. Die Nachricht, dass die Stiftung nicht mehr für die Alsterfontäne zuständig sein soll, habe für "eine gewisse Enttäuschung gesorgt“, sagte Gerber.
Und jetzt wird es etwas kompliziert: Für den Betrieb der Alsterfontäne soll künftig Hamburg Wasser zuständig sein und sich doch wieder mit 30.000 Euro an den Kosten beteiligen, weitere 5000 Euro sollen von Hamburg Energie kommen. Den großen Rest, der intern mit etwa 55.000 Euro beziffert wird, wird der Bezirk Mitte tragen. Das Geld dafür soll dem Bezirk aus dem Haushalt zugeteilt werden.