Harburg. Der Kopf der Verbrecherbande war Mohammed Atta. In Harburg planten sie den Anschlag auf das WTC

    Ihren Sitz hatte die Hamburger Terrorzelle, zu der Mounir al-Motassadeq gezählt wird, in der Marienstraße 54 in Harburg. Wer waren die Terroristen? Was wurde aus ihnen?

    Mohammed Atta war der Kopf der radikal-islamistischen Zelle und neben Marwan al-Shehhi und Ziad Jarrah einer der drei Todespiloten vom 11. September 2001, die zuvor in Hamburg gelebt hatten. Er steuerte das Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers (WTC). Geboren am 1. September 1968 in Ägypten, kam er 1992 bereits als strenggläubiger Moslem nach Deutschland, studierte Stadtplanung in Harburg. Er leitete an der Technischen Universität die Islam-AG, einen Islamisten-Treffpunkt.

    Marwan al-Shehhi lenkte die Boeing 767 der United Airlines 50 Minuten nach dem Anschlag von Atta in den Südturm des WTC. Al-Shehhi kam 1999 nach Deutschland, teilte sich bis Juni 2000 mit Atta die Wohnung in der Marienstraße in Harburg.

    Ziad Jarrah, der dritte Todespilot aus Hamburg, wurde 1975 geboren, kam 1996 aus dem Libanon nach Deutschland. Das entführte Flugzeug, das er steuerte, stürzte über Pennsylvania ab, kurz bevor die Passagiere das Cockpit zurückerobern konnten. Alle Insassen starben bei dem Aufprall.

    Said Bahaji: Der Deutsch-Marokkaner besorgte Geld und Pässe, beschaffte auch die Wohnung für die Gruppe um Atta. Bahaji gelang kurz vor den Anschlägen des 11. September die Flucht. Möglicherweise ist er bereits 2013 nahe der pakistanisch-afghanischen Grenze ums Leben gekommen.

    Heidar Zammar: Der Deutsch-Syrer sitzt in Haft. Er soll der Mann gewesen sein, der die Gotteskrieger in der Hamburger Kuds-Moschee anwarb. Außerdem soll er selbst in Afghanistan und Bosnien gekämpft haben. Zammar wurde 2001 festgenommen und nach Syrien gebracht. Nach seiner Entlassung aus der Haft soll er im April 2018 von kurdischen Kämpfern in Syrien festgenommen worden sein.

    Mohammed Raji wurde unmittelbar nach dem 11. September 2001 in Hamburg festgenommen, er arbeitete damals am Flughafen. Er kam jedoch schnell frei, weil die Beweislage für einen Haftbefehl nicht ausreichte.

    Ramzi Binalshibh: Der Jemenit gilt als Cheflogistiker der Anschläge. 2013 wurde ein Prozess gegen ihn auf Guantánamo unterbrochen – wegen Unzurechnungsfähigkeit.

    Abdelghani Mzoudi war ein guter Bekannter der Terroristen. Mzoudi wurde wegen der Beteiligung an den Anschlägen angeklagt, jedoch mangels Beweisen freigesprochen. Er reiste in seine Heimat Marokko aus.