Hamburg.

    Der AfD-Bürgerschafts-Fraktionschef Jörn Kruse ist in ungewöhnlich scharfer Form mit Teilen seiner Partei ins Gericht gegangen. Auslöser war der Landesvorsitzende der Jungen Alternativen in Niedersachsen, Lars Steinke, der den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg als „Verräter“ bezeichnet hatte. „So reden Nazis. Steinke hat sich also als dummes kleines Nazi-A...loch geoutet“, schrieb Kruse in einer E-Mail an Parteifreunde, die dem Abendblatt vorliegt. Ebenso wie bei der „rechten Dummschwätzerei“ des AfD-Rechtsaußen Björn Höcke und des „Vogelschiss-Filmrisses“ von Parteichef Alexander Gauland gebe es auch bei Steinke „zwei Stufen der massiven Parteischädigung“. Neben den Äußerungen selbst sei es das „Fehlen einer ganz öffentlich gemachten Empörung und Distanzierung“ innerhalb der Partei. „Schweigen aus Parteiräson ist ein schwer parteischädigendes Verhalten, das in Wählerstimmen bezahlt wird“, so Kruse. Er habe es „satt, dass der Rest der Partei von der braunen Kloake einiger Idioten mit bespritzt wird, obwohl der größte Teil der Partei aus seriösen Konservativen besteht und immer noch etlichen Liberalen wie mir selbst“.