Hamburg. Test erfolgreich. Zwei mobile Geräte erwischten 28.000 Temposünder – deutlich mehr als die fest installierten Modelle.
Raser müssen sich auf Hamburgs Straßen künftig noch mehr vorsehen als zuvor: Nach Informationen des Abendblatts schafft die Innenbehörde neue mobile Hochleistungs-Blitzgeräte an. "Wir gehen davon aus, dass wir etwa fünf dieser Geräte ordern werden", sagte ein Sprecher der Behörde. Sie sollen künftig an besonders kritischen Stellen im Straßenverkehr zum Einsatz kommen. Spätestens Mitte 2019 sollen sie ihren Dienst aufnehmen.
1.800 Stunden lang waren zwei Test-Modelle verschiedener Hersteller zwischen Ende Mai und Mitte Juli im Einsatz. Dabei erwischten sie laut einem Bericht des Sender NDR 90,3 mehr als 28.000 Raser – also im Verhältnis deutlich mehr als die momentan 28 fest installierten Tempo-Überwachungsanlagen.
Die neuen Geräte waren, als Anhänger am Straßenrand getarnt und mit eigener Stromversorgung, zum Teil rund um die Uhr im Einsatz. An 36 Standorten wurde geblitzt, verteilt über die ganze Stadt, an Hauptverkehrsstraßen oder in Wohngebieten. Aus Sicht der Innenbehörde war der Test dementsprechend erfolgreich, jetzt sollen mehrere der High-Tech-Geräte gekauft werden. Noch offen ist jedoch, welches Modell es sein soll.
Alarmmelder gegen Vandalismus
Für die jeweils rund 120.000 Euro teuren Geräte wird wenig Personal gebraucht. Die gepanzerten Kästen, die mit diversen Alarmmeldern gegen Vandalismus ausgestattet sind, blieben quasi sich selbst überlassen, nachdem sie aufgestellt sind. Die Hochleistungsakkus in den Geräten halten bis zu zehn Tage. In der Zeit werden die Bilder von Temposündern umgehend nach dem Verstoß an den Landesbetrieb Verkehr geschickt und ausgewertet.
Die Polizei ist durch das Konzept weitgehend nicht mehr an den Tempokontrollen beteiligt. Von dort werden nur noch die Standorte für die mobilen Blitzautomaten ausgewählt. Mobilen Blitzgeräte alter Art werden von der Polizei eingesetzt. Dabei ist mindestens ein Beamter am Gerät gebunden. Bei einem hohen Einsatzaufkommen, wie durch den G20-Gipfel, ging die Zahl der Kontrollen zurück. Auch das soll durch die neuen mobilen Blitzer nicht mehr passieren.