Edeka testet Mehrwegdose statt Plastiktüte an der Wursttheke
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Berlin. Um Plastikmüll zu reduzieren, hat Edeka ein Pfandsystem entwickelt. Wurst und Käse werden nun testweise in Mehrwegdosen verpackt.
Was beim Kaffee to go funktioniert, wird nun auch an der Wursttheke Realität: Die Supermarktkette Edeka bietet ihren Kunden in einer Pilot-Filiale versuchsweise Mehrweg- statt Einwegverpackungen an.
Wie der Händlerverbund mitteilte, habe man ein Pfandsystem entwickelt, das künftig bundesweit an den Bedientheken für Wurst und Käse zum Einsatz kommen dürfte. Denn der Test in Büsum in Schleswig-Holstein laufe bisher sehr gut, sagte ein Sprecher unserer Redaktion. Sofern die Kundennachfrage weiterhin da sei, sei geplant, das Projekt auf Dauer fortzuführen.
Mehrwegdose beim nächsten Einkauf wieder abgeben
Das System funktioniert so: Wer frische Ware an der Theke kauft, erhält diese in einer Mehrwegdose und bezahlt beides an der Kasse. Beim nächsten Einkauf kann der Kunde die Dose wieder zurückgeben – und eine andere, gereinigte Dose kostenlos wieder verwenden. Der Preis beträgt je nach Größe zwischen 3,99 und 4,99 Euro.
„Das neue System ist einfach, praktisch und hilft dabei, Einwegverpackungen aus Plastik oder Papier zu vermeiden“, sagte Edeka-Sprecher Rolf Lange. Ähnliche Mehrwegboxen seien bereits in anderen Edeka-Märkten im Einsatz. Viele Kaufleute hätten zudem bereits Interesse an dem neuen Pfandsystem signalisiert.
Edeka kooperiert mit WWF
Entstanden ist das neue System in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation WWF. „Viele Menschen fragen sich beim Einkauf, wie sie selbst einen Beitrag zur Reduzierung des Verpackungsbergs leisten können“, sagte Marina Beermann vom WWF. „Die Mehrwegdose stellt einen sinnvollen Ansatz dar, der es ermöglicht, ganz einfach selbst aktiv zu werden.“
Gerade Deutschland hat in Sachen Verpackungsmüll-Reduktion noch Nachholbedarf. Laut Umweltbundesamt verursacht kein Land der Welt mehr Verpackungsmüll pro Kopf. 2016 kam jeder Deutsche demnach auf 220,5 Kilogramm, knapp die Hälfte davon ging auf das Konto von privaten Verbrauchern.
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