Hamburg. Es wäre ein Duchbruch in der Verkehrspolitik der Stadt. Bislang ist die Köhlbrandbrücke ausschließlich Autos und Lkw vorbehalten.
Die marode Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen soll abgerissen werden. Zur Zeit wird an einer Machbarkeitsstudie gearbeitet, die Ergebnisse sollen im Herbst vorgestellt werden. In dieser werden die Optionen Neubau der Brücke oder eine Untertunnelung – es gibt die Varianten Bohrtunnel oder Absenktunnel – des Köhlbrands untersucht.
Bislang ist die Köhlbrandbrücke ausschließlich Autos und Lkws vorbehalten. Aber bei den Planungen sollen auch Radfahrer berücksichtigt werden. Es werde bereits „grob die technische Machbarkeit einer Querung für Radfahrer geprüft.“
400.000 Radfahrer pro Jahr über die Köhlbrandquerung?
Das geht hervor aus der Antwort des Senats auf eine Antwort von Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks. Dieser ist auch zu entnehmen, dass laut einer Studie ein Potential von 400.000 Radfahrern pro Jahr bei einer neuen Querung des Köhlbrands besteht: „Erstmals werden Radfahrer systematisch bei der Elbquerung in die Planungen mit einbezogen. Nach der versäumten Möglichkeit, den Fluss für Radfahrer entlang der A1 und der A7 querbar zu machen, ist dies ein großer Durchbruch im verkehrspolitischen Denken der Planer, sagte Tjarks dem Abendblatt. Bislang müssten Radler die Fähren oder die Klappbrücke nutzen, um über die Elbe zu kommen. Wenn es eine neue attraktive Querung des Köhlbrands gebe, würden deutlich mehr Radfahrer diese Verbindung nutzen, so Tjarks weiter.
Zurzeit nutzen laut Senatsantwort etwa 160 bis 170 Radfahrer täglich die Kattwyckbrücke und je nach Jahreszeit 40 bis 100 Radler die Fährlinie 61.
Für den Neubau der Brücke gibt es noch keinen Zeit- oder Kostenplan. Fest steht allerdings: Die Lebenszeit der 1974 in Betrieb genommenen Köhlbrandbrücke wird im Jahr 2030 überschritten sein. Das hatte die für den Hafen verantwortliche HPA (Hamburg Port Authority) im April 2018 mitgeteilt. (ug)