Hamburg . Mit der „Malizia“ erreichte Boris Herrmann als Erster das Ziel vor Cuxhaven. Unterwegs erlebten er und die Crew eine Schrecksekunde.
Der Hamburger Boris Herrmann ist mit seinem Schiff „Malizia“ bei der Atlantic Anniversary Regatta (AAR) von Bermuda nach Hamburg als erster über die Ziellinie gesegelt. Die schwarze Yacht vom Typ Imoca kreuzte die Ziellinie vor Cuxhaven nach knapp zehn Tagen am Mittwochmorgen um 5.54 Uhr.
„Das war ein Duell auf Messers Schneide“, sagte Boris Herrmann direkt hinter der Ziellinie erleichtert, „die ganze letzte Nacht auf See waren wir uns nicht sicher, ob es reichen würde.“
Nach einem packenden Atlantik-Duell folgte die Hamburger „Varuna VI“ von Jens Kellinghusen nach 3633 Seemeilen eine knappe Stunde später. Sie ist aber die Favoritin auf den Gesamtsieg. Dieser fällt erst in den kommenden Tagen. Er wird nach Größe der Schiffe und benötigter Zeit berechnet.
Schrecksekunde für die Crew der „Malizia“
Völlig reibungslos verlief die Strecke auf hoher See für Boris Herrmanns Mannschaft jedoch nicht. Laut „Spiegel“ hatte die Crew mitten auf dem Atlantik eine Schrecksekunde zu überstehen. So soll die 18 Meter lange „Malizia“ in einer Bö aus dem Ruder gelaufen und fast gekentert sein. „Ich hatte gerade für einen Moment die Augen geschlossen, da nahm das Chaos seinen Lauf“, berichtete der 37-Jährige, „das Boot fuhr eine ungewollte Crashwende, und der Wind drückte uns flach aufs Wasser. Wir drifteten nur noch unkontrolliert seitwärts. Ich gerate selten in Hektik, aber dies war so ein Moment. Zum Glück blieb alles heil, und es hat sich keiner verletzt.“
17 Yachten waren in die Jubiläumsregatta zum 150-jährigen Bestehen des veranstaltenden Norddeutschen Regatta Vereins gestartet. Die favorisierte „Rambler 88“ (USA) hatte das Rennen bereits zwei Tage nach dem Startschuss wegen einer Kollision aufgegeben. Die im Rennen verbliebenen Yachten segeln nun weiter elbaufwärts nach Hamburg, entlang an der Elbphilharmonie Richtung Sandtorhafen.