Hamburg. 300.000 Menschen feiern friedlich. 90 Fans mussten in die Klinik. Polizei und Feuerwehr sind generell zufrieden.
Der diesjährige Schlagermove ist aus Sicht der Hamburger Polizei ruhig verlaufen. Mehr als 300.000 bunt gekleidete Besucher zogen demnach am Sonnabend durch die Straßen der Hansestadt. Der Veranstalter sprach von fast 400.000. Am Abend begeisterte Helene Fischer in der Barcleycard-Arena, auf dem Heiligengeistfeld stieg die Aftermove"-Party. Einem Sprecher der Feuerwehr zufolge benötigten 265 Besucher Erste Hilfe, etwa 90 von ihnen kamen in Krankenhäuser.
„Es gab Verletzungen, Stürze, die üblichen Erkrankungen. Aber keine auffälligen Häufungen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Insgesamt sei das Fest ruhig verlaufen. Die verstärkte Präsenz der Feuerwehr mit 11 zusätzlichen Rettungswagen und die Auflagen für den Veranstalter, der noch einmal 30 Fahrzeuge und vier Notarztwagen aufbieten musste, habe sich bewährt. Die Feuerwehr und private Retter brachten so rund 130 Rettungsfahrzeuge auf die Räder. Die vier Hamburger Hilfsorganisationen Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Hamburger Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst e.V. und Arbeiter-Samariter-Bund trugen mit rund 330 ehrenamtlichen Rettungskräften ihren Teil bei zum Gelingen der großen Schlagerparty.
Löschzug in der Mitte der Schlagerfans
In der Mitte des „Moves“ war ein Löschzug postiert worden, um im Notfall nicht erst anfahren zu müssen. „Wir können den Zug ja nicht kreuzen, wenn so viele Menschen auf den Beinen sind“, sagte der Feuerwehrsprecher. Der Löschzug musste aber nicht eingreifen.
Übermäßig viele Beschwerden von Anwohnern habe es nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher. „Die üblichen kleineren Sachen“, sagte eine Polizeisprecher, „Beleidigungen und kleinere Handgreiflichkeiten.“ Gegen 2.50 Uhr war auch der „Aftermove“, eine sowohl alkoholische als auch musikalische Nachbereitung des Schlagermoves, zu Ende. Nach dem beweglichen Teil des Festes hatten sich die Fans stationär zum weiter feiern in den Zelten am Heiligengeistfeld eingefunden. Die Polizei sprach von 11.500 Besuchern, andere hatten 14.000 gezählt.
Der Karneval der Endzeit?
Der auch als „Karneval des Nordens“ bezeichnete Schlagermove fand zum 22. Mal statt. Ob er auch weiterhin genehmigt werden wird, ist durchaus nicht sicher. Kritisiert wird vor allem die Zumutung, die das Großfest für die Bewohner des Stadtteils darstellt: Größere Mengen an Müll, Betrunkene in den Hauseingängen, Wildpinkler, Lärm.
Es gibt deshalb Überlegungen, das Abschlussfest vom Heiligengeistfeld zum Großmarkt zu verlegen. Allerdings waren in diesem Jahr mit 530 WC-Einheiten 70 Toiletten mehr verfügbar, und die Stadtreinigung säubert nicht nur die Route selbst, sondern legt auch in den angrenzenden Straßen Hand an.