Hamburg. Fahnder durchsuchen Hinterhof. 23-Jähriger aus Gambia wird festgenommen. Task Force kontrolliert 143 Menschen an Brennpunkten.

Drogenfahnder der Polizei haben auf St. Pauli einen mutmaßlichen Dealer festgenommen und Rauschgift in einem Hinterhof an der Bernhard-Nocht-Straße mit einem Straßenverkaufswert von rund 20.000 Euro sichergestellt. Dieser Erfolg gegen die Drogenszene rund um die Hafenstraße war Teil eines 22-stündigen Einsatzes der Task Force zur Bekämpfung der Drogenkriminalität. Zwischen Mittwoch, 5.30 Uhr und Donnerstag 3.30 Uhr, kontrollierten die Ermittler 143 Menschen in St. Georg, St. Pauli und der Sternschanze.

Nach Angaben eines Sprechers sind das die drei Schwerpunkte der Spezialeinheit, die sich auf den Straßenverkauf von Drogen konzentriert. So konnten die Beamten auch beobachten, wie ein 23 Jahre alter Mann am Mittwochabend an der Bernhard-Nocht-Straße Drogen verkaufte. Die Ermittler kontrollierten zunächst den Kunden und stellen bei ihm einen Gripbeutel mit Marihuana fest. Anschließend nahmen die Ermittler auch den mutmaßlichen Dealer aus Gambia fest.

In Verstecken finden Beamte abgepackte Drogen

Weil die Polizei Hinweise darauf hatte, dass sich der Verdächtige mit Drogen aus einem Hinterhof an der Bernhard-Nocht-Straße versorgt hatte, wurde dieser von mehreren Polizisten durchsucht. Und der Verdacht bestätigte sich. In zahlreichen Verstecken entdeckten die Beamten für den Verkauf abgepackte Drogen. 80 Kügelchen mit Kokain, 118 Zäpfen und Dutzende Tränen mit Drogen wurden dort gefunden.

Zudem stellten die Fahnder 800 Gramm Marihuana sicher sowie 790 Gramm einer bislang noch nicht identifizierten weißen Substanz. "Wir gehen davon aus, dass die Dealer dort ihre Drogen für den Straßenverkauf bekommen haben", sagt ein Polizeisprecher, der von einer erheblichen Menge spricht. Das Kokain, mehr als 160 Gramm, hat einen Wert von mehr als 10.000 Euro, das Marihuana etwa 8000 Euro.

Der festgenommene mutmaßliche Dealer kam vor einen Haftrichter. Gegen 61 der 143 kontrollierten Menschen wurden Aufenthaltsverbote an den für die Drogenszene typischen Orten erteilt. Nach dieser Aktion kündigt die Polizei weitere Kontrollen im Kampf gegen die "öffentlich wahrnehmbare Drogenkriminalität" an.