Hamburg. Aktivisten haben ein Banner und einen überdimensionalen Pokal auf der Süderelbe schwimmen lassen.
„Wenigstens im Ertrinkenlassen Weltmeister“ steht in großen Buchstaben auf dem Banner. Aktivisten der privaten Seenotretter Sea-Watch haben am Mittwochvormittag das Banner und einen überdimensionalen Pokal auf der Süderelbe schwimmen lassen. Mit der Aktion protestierte die Organisation für die Seenotrettung im Mittelmeer und klagte die Untätigkeit der Bundesregierung sowie die Blockade ziviler Rettungskräfte in der Region an.
Private Seenotretter werden derzeit auf dem Mittelmeer blockiert. Es ist keine NGO (Non-governmental organization) mehr vor Libyen im Einsatz, obwohl gerade besonders viele der schrottreifen Boote mit Migranten ablegen. Die Schiffe der deutschen Organisationen Sea-Watch und der Mission Lifeline liegen in Malta an der Kette. Die „Aquarius“ von Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee liegt in Marseille im Hafen.
Nach der Blockade von Rettungsschiffen war in der vergangenen Woche die „Moonbird“, ein von Sea-Watch und der Schweizer Humanitären Piloteninitiative betriebenes und von der Evangelischen Kirche in Deutschland unterstütztes Aufklärungsflugzeug auf Malta festgesetzt worden. „Die maltesischen Behörden untersagen von sofort an alle weiteren Flüge in das Suchgebiet vor der libyschen Küste“, teilte Sea-Watch mit. Dabei sei das Flugzeug 2017 an der Rettung von 20.000 Menschen beteiligt gewesen.