Hamburg . Der 52-Jährige soll den Rentner bereits Mitte Mai umgebracht haben. Anfangs war man von einem natürlichen Tod ausgegangen.
Der Täter, der den 78 Jahre alten Mann am 15. Mai in Jenfeld umgebracht hat, muss wohl davon ausgegangen sein, das perfekte Verbrechen begangen zu haben: Er nimmt einem Menschen das Leben und kommt ungeschoren davon. Doch nun hat die Polizei knapp zwei Monate nach dem Tod des alten Mannes einen Nachbarn des Getöteten festgenommen. Der 52-Jährige kommt am heutigen Freitag vor den Haftrichter.
Tötungsdelikt statt natürlichem Tod
Rückblick: Am 16. Mai wurde der alleinstehende 78-Jährige tot in seiner Wohnung am Denksteinweg (Jenfeld) gefunden. „Zunächst lagen keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor und es wurde ein Unglücksfall oder eine Erkrankung als Todesursache angekommen“, sagte Polizeisprecherin Heike Uhde am Freitag.
Bei der Untersuchung im Institut für Rechtsmedizin wurden kurz darauf jedoch Spuren von Gewalteinwirkung am Leichnam festgestellt. Somit musste die Polizei von einem Tötungsdelikt ausgehen, die Mordkommission übernahm den Fall. Als Tatzeit wurde der 15. Mai zwischen 19.15 Uhr und 23.10 Uhr ermittelt.
Beweismittel in der Wohnung des 52-Jährigen
Die Beamten veranlassten daraufhin „umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen“ in der Wohnung des 78-Jährigen. Zudem wurden Bewohner des Hauses befragt. „Durch umfangreiche Ermittlungen und kriminaltechnische Untersuchungen konnte ein dringender Tatverdacht gegen einen 52-jährigen Nachbarn des Opfers begründet werden“, sagte Polizeisprecherin Uhde. Was genau die Polizei auf die Spur des 52-Jährigen gebracht hat, kann aufgrund des laufenden Verfahrens nicht gesagt werden.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg beantragte beim Amtsgericht Hamburg einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen, der an diesem Donnerstag vollstreckt wurde. Bei der Durchsuchung der Wohnung des 52-Jährigen wurden Beweismittel sichergestellt.