Hamburg/Rio de Janeiro. Tränensäcke weg, Haare wieder da, sagt er. Die schillernde Figur der Hamburger Politik lebt „mit seinen Frauen“ in einer Favela.
Der ehemalige Amtsrichter und Innensenator von Hamburg, Ronald Schill, wird weiter in Brasilien bleiben. „Ich habe Deutschlands abgehakt“, sagte der 59-Jährige in einem Interview mit dem Privatsender Vox, für den er in einer Folge der Auswanderer-Soap „Goodbye Deutschland“ vor der Kamera stand. Zu sehen ist der Beitrag am Dienstag (10. Juli) um 20.15 Uhr. Und er werde definitiv nicht in die Politik zurückkehren, fügte Schill hinzu.
Der als „Richter gnadenlos“ bekanntgewordene Schill, dem zuletzt dubiose Kontakte in die Halbwelt nachgesagt wurden, lebt in Rio de Janeiro, wo er sich in einer Favela mit Blick auf den Atlantik für rund 15.000 Euro ein Haus zugelegt hat und von knapp 2000 Euro Pension lebt. Er habe auch eine „Fassadenerneuerung“ an sich vornehmen lassen, indem Kopfhaare von hinten nach vorne verpflanzen ließ. Auch die Tränensäcke seien inzwischen operiert worden.
Schills Leben im Frauenhaus
Schill, der seit zwölf Jahren in Rio wohnt, hat nach eigenen Angaben wechselnde Partnerinnen. Die #MeToo-Debatte halte er für übertrieben, sagt er. Sein Haus sei ein „Frauenhaus“, behauptet er. Um die Sicherheit fürchtet er in der Favela nicht. „Hier leben zwar Banditen, die rauben aber anderswo. Mir gefällt es, dass ich angesichts der Selbstjustiz nachts bei offenem Fenster schlafen kann, ohne dass mir oder meinen Frauen ein Haar gekrümmt wird.“
Im Herbst 2016 gab es in der Favela zwischen der Polizei und Kriminellen in der Favela einen Schusswechsel, bei dem drei Menschen starben und einige verletzt wurden.