Hamburg. Die große Schleife des Radrennens am 19. August führt durch den Kreis Stormarn. Das Radrennen der Profis ist 213 Kilometer lang.

Ein Radrennen dauert maximal sechs Stunden, die Suche nach einer allen genehmen Strecke schon mal ein Jahr. 45 Tage vor dem Startschuss zu den 23. EuroEyes Cyclassics am 19. August in und um Hamburg liegen dem Veranstalter, der Ironman Germany GmbH, die grundsätzlichen Genehmigungen der betroffenen Gemeinden, Behörden und Ämter vor, letzte Details gilt es noch zu klären. Jedermänner und Profis fahren erstmals eine große Schleife durch den Kreis Stormarn (242.000 Einwohner). Letzte Ausfahrt Schleswig-Holstein – im nördlichen Niedersachsen waren die Radfahrer nämlich nicht mehr willkommen.

Im August 2017 hatten im Landkreis Harburg (250.000 Einwohner) mehrere Freiwillige Feuerwehren die nötige Unterstützung der Sportveranstaltungen aufgekündigt, nachdem innerhalb von acht Tagen erst die Teilnehmer des Ironman und dann die der Cyclassics durch die Orte und Dörfer radelten. „Hamburg hat das Renommee und profitiert finanziell und imagemäßig von den Zuschauern an Start und Ziel, dem Kreis bleiben nur die Belastungen“, klagte damals Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler. Auch Anwohner hatten sich wiederholt über die Straßensperrungen beklagt.

45 Kilometer am Nordufer der Elbe bis Geesthacht

Für den Ironman, dessen zweite Auflage am 29. Juli stattfindet, war bereits Ende April eine stadtinterne Lösung gefunden worden. Bis auf 500 Meter in Schleswig-Holstein bleiben die angemeldeten 2600 Ausdauersportler auf Hamburger Gebiet. In diesem Jahr führt die 90 Kilometer lange Radstrecke (siehe Karte) des Dreikampfes aus Schwimmen (3,8 Kilometer in der Alster), Marathon und eben Radfahren von der Wechselzone am Ballindamm (Schwimmen/Rad und Rad/Laufen) 45 Kilometer nach Osten entlang am Nordufer der Elbe bis nach Geesthacht.

Passiert werden dabei der Großmarkt, die Brandshofer Schleusenbrücke, Rothenburgsort, die Vier- und Marschlande, der Hohendeicher See und das Zollenspieker Fährhaus. Die Strecke muss zweimal gefahren werden, um auf die geforderten 180 Kilometer zu kommen.

Die Cyclassics wiederum gehen nun nördlich der Ironmänner und -frauen auf Kurs (siehe Karte). Die 100-Kilometer-Strecke, eine von drei Distanzen für die Jedermänner (60, 100 und 160 km), führt von den Startblöcken An der Alster in den Hamburger Nordosten. Nach dem nördlichsten Punkt in Ahrensburg folgen schnelle, flache Straßen an Lütjensee vorbei um die landschaftlich reizvolle Hahnheide herum.

Ebenso attraktiv ist die Streckenführung durch den profilierten Sachsenwald (offiziell unbewohnt) und das von der Familie von Bismarck geprägte Friedrichsruh. Den Abschluss in Schleswig-Holstein bildet Reinbek, ehe es durch Hamburgs belebten Südosten über die Bundesstraße 5 auf direktem Weg in die Innenstadt und vorbei an Alster und Rathaus ins Ziel auf der Mönckebergstraße geht.

Dreimal den 87 Meter hohen Waseberg überqueren

Die 60-Kilometer-Schleife durch den Hamburger Westen – mit kurzem Abstecher auch hier nach Schleswig-Holstein durch Holm und Wedel – wurde nicht geändert. Dieser Abschnitt kommt für die Teilnehmer dazu, die 160 Kilometer beim Veranstalter gebucht haben. Die Profis des Welttour-Rennens, die insgesamt 213 Kilometer unterwegs sind, müssen neben den 100 Kilometern diese 60 Kilometer zweimal in Angriff nehmen, dazu dreimal den 87 Meter hohen Waseberg überqueren. Für den dritten Anstieg fahren sie zuvor noch einmal durch Blankenese.

„Der Kurs ist schnell, hat aber einige kurze und knackige Anstiege in sich, die unseren Teilnehmern so einen norddeutschen Charakter vermitteln“, sagt Thorben Lange, Renndirektor der Cy­classics. Der Startschuss für alle Strecken erfolgt am 19. August um 7.30 Uhr (60 km) und 8.20 Uhr (100 und 160 km). Die Profis gehen um 11.45 Uhr ins Rennen. Die Straßen werden eine halbe Stunde vor dem ersten Fahrer gesperrt und kurz nach dem letzten wieder geöffnet.

„Wir bemühen uns, die Beeinträchtigen für alle Anwohner so gering wie möglich zu halten. Wir sind weiter in Gesprächen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Durchfahrtsorte berücksichtigt werden“, sagt Lange. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall, was zur diesjährigen Umleitung nach Schleswig-Holstein führte. Für die nächsten Jahren ist eine Rückkehr nach Niedersachsen nicht ausgeschlossen.

Erwartet werden diesmal 15.000 Radfahrer. Für alle drei Strecken können noch Startplätze gekauft werden.